Linth24-Leser Stefan Gschwend schreibt: «Es ist erstaunlich, mit welcher Inbrunst sich die Befürworter der Umfahrungsstrasse A15 Uznach ins Zeug legen. Mit jedem Kostenaufschlag scheint die Zustimmung ‹heftiger›, die Prospekte farbiger und die Argumente der Gegner ‹egoistischer› zu werden. Sogar die Lokalpresse, welche mit Titeln wie ‹Uznach kämpft gegen den Verkehr› die missliche Lage in die Haushalte posaunt und dabei vergessen hat, dass die ganze Schweiz zu den Hauptpendlerzeiten dasselbe Problem hat, Rapperswil sogar den ganzen Tag, mischt tatkräftig mit. ‹Dä Kanton zahlt’s ja!›, lautet das Argument der Stimmbürger im Kanton St.Gallen, welches sich mit jeder Million, die zum Projekt hinzukommt, noch verstärkt. ‹…und wenn s’Gäld nöd do usgeh wird, denn brucht’s än anderä›.»
Zug stimmte zweimal Nein zu einer (Altstadt-)Umfahrung
«Ausgerechnet aber im Kanton Zug bzw. der Stadt Zug mit ihrer schützenswerten Altstadt, wo sie auch ‹gegen den Verkehr kämpfen›, wurde schon zweimal NEIN zu einer Umfahrung gesagt. Grund: Die versprochene Verbesserung entsprach nicht dem, was von einem Milliardenprojekt erwartet werden darf.
Ob es nur an der Einstellung der Zuger liegt, die den Rappen einmal mehr umdrehen als die St.Galler? Hier sagt man nur: Zug kann man nicht mit uns vergleichen, die Expats haben den Kanton schon lange unmenschlich bzw. schwer bewohnbar gemacht. Dabei geht vergessen, dass der Kanton als bäuerlicher Kanton Zug nach dem zweiten Weltkrieg noch ärmer als der Kanton St.Gallen war und aus dieser Situation ein Umdenken mit dem Umgang beim Geld ansetzte. Beim Umdenken, nicht bei den Expats und ausländischen Millionen, liegt der Ursprung des zugerischen Erfolgsmodells, auf das viele noch neidvoller blicken, seitdem bekannt wurde, dass der Kanton Zug sogar für die Finanzierung der Krankenkassenprämien aufkommen will.»
Mentalitätsunterschied bei Zuger und St.Galler Stimmbürgern
«Und die Ironie am Ganzen: Mittlerweile sucht sogar die Lokalpresse, welche sich in Uznach für den ‹Kampf gegen den Verkehr› einsetzt, ihr Domizil wegen tieferer Steuern im Kanton Zug – notabene dem Kanton, wo die Stimmbürger unverhältnismässigen Anliegen für eine Umfahrung eine Abfuhr erteilen. ‹Dä Kanton zahlt’s ebä nöd, will dä Zuger nöd will!› – unvorstellbar im strukturschwachen Kanton St.Gallen.
Aber eben: Den Kanton Zug kann man vor allem daher nicht mit dem Kanton St.Gallen vergleichen, weil die Stimmbürger anders ‹ticken…›.»