Worum es im BehiG überhaupt geht
Seit seiner Einführung am 1. Januar 2004 zielt das Bundesgesetz über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen darauf ab, Ungleichheiten und Hindernisse, denen Menschen mit Behinderungen gegenüberstehen, zu minimieren oder ganz zu eliminieren.
Dieses Gesetz hat insbesondere im öffentlichen Verkehr weitreichende Konsequenzen: Es soll gewährleisten, dass Menschen mit Behinderungen ohne Diskriminierung reisen und sich eigenständig bewegen können. Dazu ist es notwendig, Infrastrukturen wie Bahnhöfe und Züge sowie die Kundeninformation entsprechend anzupassen, um Barrierefreiheit und uneingeschränkte Mobilität zu ermöglichen.
Stand der SBB
Bislang hat die SBB mehr als eine Milliarde Franken aufgewendet, um Barrieren in ihren Bahnhöfen, Zügen, der Kundeninformation und bei ihren Dienstleistungen zu beseitigen.
rotz dieser erheblichen Investitionen ist das angestrebte Ziel noch nicht vollständig erreicht. Mit dem Ablauf der Übergangsfrist für die Implementierung des BehiG Ende 2023 wird es voraussichtlich möglich sein, dass etwa 80 Prozent der Bahnkunden barrierefrei unterwegs sein können, wie die SBB mitteilt.
Entwicklungen und Zukunftspläne an Bahnhöfen
Bahnhöfe: Bis Ende 2023 wird barrierefreies Reisen an 463 Bahnhöfen möglich sein. Für 271 Bahnhöfe sind nach 2023 bauliche Anpassungen geplant, bei denen Überbrückungsmöglichkeiten bereitgestellt werden. An 30 SBB-Bahnhöfen würden bauliche Lösungen aufgrund eines übermässig hohen finanziellen Aufwands nicht realisierbar sein. Daher gestattet das Gesetz an diesen Standorten alternative Massnahmen.
Barrierefreiheit und Ausnahmen im Fernverkehr
Auf den meisten Strecken ist mindestens ein autonomer und barrierefreier Zug pro Stunde und Richtung verfügbar. Allerdings bestehen auf einigen Verbindungen noch Einschränkungen.
Eine Ausnahmebewilligung des Bundesamts für Verkehr (BAV) ermöglicht den Einsatz von Neigezügen auf den Linien IC5 und IC51 aus betrieblichen Gründen.
Barrierefreiheit im Regionalverkehr und Digitalisierung
Im Regionalverkehr sind praktisch alle Züge barrierefrei zugänglich, was einen wesentlichen Fortschritt in der Zugänglichkeit darstellt.
Ergänzend dazu hat die SBB im Bereich der digitalen Kundeninformation signifikante Verbesserungen vorgenommen. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist die Einführung der SBB Inclusive App, die die Vorgaben für eine verbesserte Kundenkommunikation erfolgreich umsetzt.