Die genaue Herkunft von Schwarzkohl ist nicht bekannt, es wird aber vermutet, dass er aus der Toskana in Italien stammt. Dort wird er seit Jahrhunderten angebaut und in der traditionellen Küche verwendet. In Italien wird er aufgrund seiner dunklen Farbe auch als «Cavolo Nero» bezeichnet, was übersetzt «schwarzer Kohl» bedeutet. Aufgrund seines Erscheinungsbildes wird er aber auch Palmkohl genannt und ist weiter unter den Namen Italienischer oder Toskanischer Kohl bekannt.
Popularität verloren und wieder gewonnen
Die nicht kopfbildenden Kohlsorten zählen zu den ältesten Kulturformen von Gemüsen und so gehört der Schwarzkohl zu den ältesten bekannten Kohlsorten und wurde vermutlich schon von den alten Römern angebaut. Schwarzkohl ist eine Varietät des Gemüsekohls und ist eng mit Grünkohl und Broccoli verwandt. Aufgrund seiner robusten Natur und seiner Fähigkeit, auch bei kaltem Wetter zu gedeihen, hat er in vielen Kulturen eine wichtige Rolle in der Ernährung gespielt.
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war er weit verbreitet und soll auch nördlich der Alpen gerne kultiviert worden sein. Danach verschwand er zunehmend von den Tellern und anfangs des 20. Jahrhunderts glaubte man die Kohlart sogar als ausgestorben. In der Toskana und im nördlichen Apennin wurde Schwarzkohl aber weiter kultiviert und gilt dort als lokale Spezialität: Schwarzkohl ist unter anderem eine typische Zutat für Ribollita. Die dicke Gemüsesuppe ist ursprünglich ein «Arme-Leute-Gericht» und wird deswegen auch als toskanische Brot- oder Bauernsuppe bezeichnet. Auch in eine Pappa al Pomodoro, einer toskanischen Tomatensuppe, gehört Schwarzkohl.