- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Jeder, der nicht gerade neugeboren ist, kennt Otto. Seine Filme, seine Bücher, seine Shows sind Kult. Sie zählen zum Besten, was die deutsche Comedy zu bieten hat. Und was macht die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ARD, das sogenannte Erste Deutsche Fernsehen?
Es versieht Sendungen von Otto mit Warnhinweisen: Achtung, vor diesem Komiker wird gewarnt! Hilfe, es könnte lustig werden.
Fernseh-Gott einer ganzen Generation
Doch nicht nur vor Otto, einem grossartigen, selbstironischen, hochintelligenten Zeitgenossen, warnt das deutsche Fernsehen – nein, auch vor Harald Schmidt, dem Fernseh-Gott einer ganzen Generation, der den deutschen Humor intellektuell in neue Sphären katapultierte.
Kosmisches Gelächter
Die jüngste Pointe in diesem irren Stück betrifft Produkte der ARD selbst: Inzwischen warnt sie bereits vor «diskriminierender Sprache» eigener «Tatort»-Krimis.
Man müsste darüber lachen – wäre es nicht so verdammt ernst. «Die schlimmstmögliche Wendung, die eine Geschichte nehmen kann, ist die Wendung in die Komödie», schrieb der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt. Einer, der bekannt war, für sein kosmisches Gelächter.
Armes Deutschland
Deutschland, armes Deutschland. Der Woke-Wahnsinn im Zeitalter der politischen Korrektheit führt sich gerade selbst ad absurdum.
Das Lachen war schon immer ein rebellischer, anarchischer Akt. Darum haben es die Mächtigen auf der Latte.
Lachen wir die mächtige ARD aus. Sonst ist bald fertig lustig.