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Rapperswil-Jona
15.08.2023
16.08.2023 07:58 Uhr

Tunnel: Stellungnahme der Stadt zu Linth24-Berichten

Der Stadtrat wehrt sich gegen die Linth24-Berichte zu den im Dunkeln gehaltenen Studien zur Stadtentwicklung.
Der Stadtrat wehrt sich gegen die Linth24-Berichte zu den im Dunkeln gehaltenen Studien zur Stadtentwicklung. Bild: Linth24
Linth24 hat faktenbasiert zwei Berichte zu im Dunkeln gehaltenen Studien zur Stadtentwicklung veröffentlicht. Die Stadt nimmt dazu Stellung.

In der Folge publiziert Linth24 die Stellungnahme der Stadt zu den zwei gestern und heute veröffentlichten Artikeln zu «im Dunkeln» gehaltenen Stadtentwicklungs-Studien. 

Dazu hält Linth24 fest: Die Überlegungen des Stadtrates zur Nichtpublikation der rund 300'000 Franken teuren Studien mit Aussagen gegen Tunnel Mitte hat Linth24 nicht «verzerrt», sondern aufgrund deren Länge verkürzt wiedergegeben. 
Zudem hat Linth24 den Mailverlauf zwischen Stadt und Linth24 im Anhang des Berichts veröffentlicht. Daraus sind die Aussagen der Stadt in voller Länge wiedergegeben. (Siehe PDF am Schluss dieses Berichts.)

Medienarbeit ist nötig

Linth24 verwehrt sich gegen die pauschalen und unbegründeten Vorwürfe, wie sie in der Stadt-Mitteilung stehen. 
Linth24 hat, wie jedes Medium, die Aufgabe, die Bürgerschaft über öffentliches Handeln zu informieren. Das war in den letzten Jahren vielfach nötig: China-Deal, Streit zwischen Kanton und Stadt in der Tunnel-Abstimmung, Abbruch Badi Lido, nicht verschwundene Sonnenschirme und Badekassen, Falschaussagen im Sportstättenplan zum Abbruch Eisstadion, Götti-Hecke, Kindergarten in der Alterssiedlung Porthof, BWZ-Standort-Streit, Visitors Center, Monsterschiff in Rapperswil's Hafen, Wasserstreit im Grünfeld, Biergarten auf dem Hauptplatz usw. 
Alles Vorkommnisse aus dem Stadthaus, über die Linth24 die Bürgerinnen und Bürger informiert hat - und auf deren Information diese ein Recht haben. 

Fragen bleiben offen

Im Weiteren ist immer noch unklar, warum der «Schlussbericht» zu den «Testplanungen», respektive zur Stadtentwicklung, erst vier Monate nach der «Freigabe» durch den Stadtrat quasi versteckt auf der Stadt-Webseite publiziert wurde? Und erst zwei Monate nach Start zur Tunnel-Abstimmung. Und warum auf einmal zu diesem Zeitpunkt? Und wann die Studie auf «StadtLebensraum2040» aufgeschaltet wurde und warum die zuständige Ortsplanungs-Kommission nicht darüber informiert wurde?

Stellungnahme Stadt zu den Linth24-Berichten

 
Zu den nach dieser Stellungnahme aufgeführten zwei Berichte von Linth24 schreibt die Informationsbeauftragte der Stadt:

 «Linth24 kritisiert den Umgang des Stadtrats mit den Ergebnissen der Testplanung. Der Stadtrat hat Linth24 in einem ausführlichen Statement über seine Überlegungen orientiert. Diese wurden in der Berichterstattung kaum, respektive verzerrend wiedergegeben. Offensichtlich geht es Linth24 nicht um die Sache, nämlich die wichtige Grundsatzabstimmung über den Stadttunnel, sondern um den Versuch, die Integrität des Stadtrats und damit seine Glaubwürdigkeit einmal mehr in Frage zu stellen.»

 Die Testplanung wurde vom Stadtrat als Planungsinstrument für die laufende Ortsplanungsrevision in Auftrag gegeben und wird auch in diesem Kontext kommuniziert werden. Mit der Testplanung soll eine mittel- bis langfristige sowie nachhaltige Stadtentwicklung umrissen werden, welche die ortsbaulichen Entwicklungschancen beleuchtet. Die Ergebnisse der Testplanung liefern wertvolle, zum Teil auch visionäre Inputs für den weiteren Ortsplanungsprozess. Hingegen leisten sie aus Sicht des Stadtrats keinen weiterführenden Beitrag im Hinblick auf die bevorstehende Grundsatzabstimmung zum Stadttunnel, der über die Informationen in den Abstimmungsunterlagen hinausgeht:

 ● Die Testplanungsteams fokussieren auf radikale Massnahmen zur Vermeidung des Ziel-, Quell- und Binnenverkehrs, also des sogenannten «hausgemachten» Verkehrs. Der Stadtrat beurteilt dieses Szenario als kritisch. Es leistet keinen Beitrag zur Entlastung der Stadt vom Durchgangsverkehr. Zudem waren radikale Massnahmen zur Einschränkung des «hausgemachten» Autoverkehrs bisher kaum mehrheitsfähig. Auch der starke Fokus der Testplanungsteams auf eine Aufwertung der Ost-West-Achse entlang der Neuen Jonastrasse – St. Gallerstrasse beruht auf einer Idee, die von der Bevölkerung erfahrungsgemäss äusserst kritisch beurteilt wird. 

● Der Stadtrat setzt deshalb auf ein Szenario, welches die Stadt vom Durchgangsverkehr befreit und damit Spielraum schafft für wirkungsvolle Massnahmen mit Augenmass zur Reduktion des «hausgemachten» Verkehrs. Diese hat er im Gesamtverkehrskonzept 2040 (GVK 2040) bereits aufgezeigt. Als mögliche Alternative zeigt er in den Abstimmungsunterlagen auch ein Szenario 2 auf, welches in der Stossrichtung den Vorschlägen aus der Testplanung entspricht. In diesem Szenario wird die Stadt nicht vom Durchgangsverkehr entlastet und starke Massnahmen sorgen für die Reduktion des «hausgemachten» Verkehrs. 

● Die Testplanungsteams verweisen auf städtebauliche Herausforderungen wie etwa im Zusammenhang mit den Tunnelportalen, welche bereits hinlänglich bekannt sind und in den Abstimmungsunterlagen vom 10. September 2023 auch beschrieben werden. 

Der Bevölkerung stehen zur Grundsatzabstimmung Stadttunnel ab sofort zwei kurze Videos mit den wichtigsten Informationen zur Vorlage und zum Prozess zur Verfügung: bit.ly/Stadttunnel_Vorlage, bit.ly/Stadttunnel_Prozess. Die Abstimmungsunterlagen sind auf der städtischen Website abrufbar: www.rapperswil-jona.ch/abstimmung/termine/5568281

Andrea Frei Gschwend, Leiterin Fachstelle Kommunikation»

Bruno Hug, Linth24