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Rapperswil-Jona
06.05.2023
06.05.2023 14:08 Uhr

Wasserversorgung gefährdet

Die Qualität des Trinkwassers in Rapperswil-Jona ist top. Aber die Versorgung mit genügend Trinkwasser ist gefährdet.
Die Qualität des Trinkwassers in Rapperswil-Jona ist top. Aber die Versorgung mit genügend Trinkwasser ist gefährdet. Bild: SVGW Zürich
Eine Einsprache verunmöglicht die Erneuerung des Grundwasserpumpwerks im Grünfeld. Diese Blockade, die Trockenheit und Strommangel gefährden die Wasserversorgung, schreibt die «Wasserversorgung Rapperswil-Jona».

Am kommenden Freitag, 12. Mai, blickt die genossenschaftlich organisierte Wasserversorgung Rapperswil-Jona (WVRJ) an ihrer ordentlichen Generalversammlung auf das Geschäftsjahr 2022 zurück. Dieses war geprägt von einem trockenen Sommer und einem drohenden Versorgungsengpass in Folge Stillstand des Grundwasserpumpwerks Grünfeld.

Das Grundwasserpumpwerk Grünfeld ist die wichtigste und zuverlässigste Wasserressource der Stadt. 2021 wurde mit Vorliegen einer rechtskräftigen Baubewilligung ein Sanierungsprojekt gestartet. Aufgrund einer Einsprache wurde Anfang 2022 jedoch überraschend ein Baustopp verfügt.

Massiv mehr Seewasser

Ein längerer Ausfall der Anlage gefährdet in trockenen Zeiten die Versorgungssicherheit. Zur Deckung des Wasserbedarfs musste im Sommer 2022 der Anteil Seewasser massiv erhöht werden – von 20 Prozent in normalen Jahren auf 75 bis 80 Prozent. Dies hatte einerseits Mehrkosten und andererseits Verfärbungen im Trinkwasser zur Folge. Das von der WVRJ gelieferte Trinkwasser erfüllte die gesetzlichen Vorgaben aber jederzeit.

Die WVRJ setzt alles daran, die Sanierungsarbeiten am Grundwasserpumpwerk Grünfeld so rasch wie möglich abschliessen zu können. Der Entscheid gegen die Einsprache ist aktuell beim kantonalen Bau- und Umweltdepartement hängig.

Kleineres Defizit aufgrund verschobener Projekte

Die Rechnung 2022 schliesst mit einem Defizit von CHF 1'075'720. Dieser Verlust ist um CHF 1'724'292 geringer als budgetiert. Die Besserstellung gegenüber dem Budget ist auf die Verschiebung verschiedener Leitungsprojekte sowie auf die aufgeschobenen Sanierungsarbeiten am Grundwasserpumpwerk Grünfeld zurückzuführen.

2022 beschäftigte sich die WVRJ auch mit der drohenden Strommangellage. In enger Zusammenarbeit mit dem Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil wurden Vorkehrungen getroffen. Der WVRJ stehen zu ihrer Versorgungssicherheit ab sofort zwei Notstromanlagen zur Verfügung.

Ehrendes Andenken für Martin Büeler

Nach langer schwerer Krankheit verstarb am 28. Mai 2022 der vormalige Geschäftsführer der WVRJ, Martin Büeler. Voller Tatkraft und Energie hat er die Wasserversorgung Rapperswil-Jona 13 Jahre lang geprägt. Unter seiner Leitung wurde die Zusammenarbeit mit den benachbarten Wasserversorgungsgenossenschaften ausgebaut und die Versorgungssicherheit dadurch weiter gestärkt. Im Juni 2020 trat er in Folge seiner Krankheit als Geschäftsführer zurück, unterstützte die WVRJ aber weiterhin mit viel Engagement und Know-how als Projektleiter.

Zugang zu sauberem Trinkwasser

Im Rahmen ihres sozialen Engagements hat die WVRJ im Jahr 2022 wertvolle Projekte unterstützt. Pro 1000 Liter Trinkwasser spendete die Wasserversorgung Rapperswil-Jona einen Rappen an die Organisation «Viva con Agua Schweiz» für ein Trinkwasserprojekt in Uganda sowie auch an die Organisation «Bowier Trust Foundation Switzerland» für ein Projekt in Liberia. Die lokale Bevölkerung in diesen Ländern hat dank dieser Projekte Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Die 126. Generalversammlung

der Genossenschaft der Wasserversorgung Rapperswil-Jona findet am Freitag, den 12. Mai 2023 um 18.30 Uhr im katholischen Kirchgemeindehaus in Jona statt.

MM/Linth24