Der Verwaltungsrat des Zweckverbands Pflegezentrum Linthgebiet (PZL) hatte die Einstellung des operativen Betriebs im Herbst 2021 beschlossen und nach Ausarbeitung eines Sozialplans umgehend in die Wege geleitet. Dank umsichtiger Planung und Umsetzung durch die interimistische Betriebsleitung gelang es den Umzug der Bewohnenden in andere Pflegeinstitutionen der Region bereits bis Anfang Februar abzuschliessen. Nahezu alle Mitarbeitenden fanden eine Anschlusslösung. Ende April 2022 verliessen die letzten Angestellten und Führungspersonen das Zentrum. Die administrative Verarbeitung der Schliessung, soweit sie nicht vorgängig vorausschauend abgeschlossen, oblag dem Verbandspräsidium und der externen Rechnungsführung.
Bis Ende August wurden die Räumlichkeiten im Zentrum weitestgehend geräumt. Bis auf die konventionellen Tische und Stühle sowie Geschirr und Büromaterial, wurden Mobiliar und Gerätschaften verkauft, gemeinnützig weitergegeben oder entsorgt. Dienstleistungsverträge mussten gekündigt oder angepasst, die Infrastruktur fachgerecht stillgelegt sowie zahlreiche ungeahnte Massnahmen eingeleitet werden. So wurde auch die «Profanierung» der Kapelle beim Bistum beantragt und würdevoll vollzogen.
Fristgerecht auf den 1. September 2022 konnte das Haus dem Kanton in Miete übergeben werden. Das Migrationsamt führt seit Dezember ein Zentrum für Asylsuchende. Wie erwartet werden durfte, haben sich keine negativen Auswirkungen auf das Umfeld ergeben.
Betriebsgewinn zum Abschluss
Der vorliegende Abschluss der Erfolgsrechnung 2022 weist einen Betriebsgewinn von CHF 2'413'372.77 aus. Dieser setzt sich zusammen aus einem operativen Verlust von CHF 424'556.63. Darin berücksichtigt sind Aufwendungen und Erträge für die Beherbergung von noch 8 Bewohnenden bis im Februar. Mitarbeitende waren gestaffelt noch bis Ende April angestellt, um die Schliessung abzuwickeln. Danach fielen vor allem noch laufende Unterhalts-, Energie- und Verwaltungskosten an. Der Verkauf von Mobiliar und medizinischen Geräten brachte einen Ertrag von rund CHF 66'000.-. Ab September wird die Liegenschaft an den Kanton zu CHF 250'000.- pro Jahr vermietet. Unter Berücksichtigung der Anliegen der Standortgemeinde ist die Belegung beschränkt.
Für den Sozialplan fielen im Jahr 2022 nochmals CHF 137'960.10 an. Die Gesamtkosten belaufen sich damit auf knapp CHF 340'000 und wurden, soweit bezifferbar, bereits im Abschluss 2021 berücksichtigt. Der speditive Schliessungsprozess und der Umstand, dass keine Härtefälle beim Personal entstanden, ermöglichten diesen moderaten Aufwand.
Bedingt durch die Betriebseinstellung erfüllt die Infrastruktur die eigentliche Bestimmung des Verbandszwecks nicht mehr. Das Vermögen musste daher vom Verwaltungsvermögen in das Finanzvermögen überführt werden. Unter Berücksichtigung der bestehenden Gebote, anstelle der amtlichen Schätzung, resultiert aus dieser buchhalterischen Massnahme ein ausserordentlicher Aufwertungsgewinn von CHF 2'975'889.50.
Das positive Ergebnis reiht sich eine Abfolge von jahrelangen Betriebsdefiziten: