Seit der erschütternde Fall ans Licht kam, sind über dreieinhalb Jahre vergangen.Der aus Ungarn stammende damalige Cheftrainer des regionalen Leistungszentrums Ostschweiz in Wil (RLZO) wurde verhaftet und in Untersuchungshaft gebracht. Er soll im Mai 2018 eine seiner Protegées, eine damals 15-jährige Kunstturnerin, bei sich zu Hause mit Alkohol gefügig gemacht und dann sexuell missbraucht haben.
Anklage erst nach eineinhalb Jahren
Das Mädchen hatte fast eineinhalb Jahre gewartet, ehe es im August 2019 Anzeige gegen den heute 44-jährigen Trainer erstattete. Es ist ungewöhnlich, dass zwischen Anzeige und Verhandlung so viel Zeit vergeht. Zunächst dauerte es 15 Monate, bis die definitive Anklageschrift erstellt war, weil die Verteidigung des Trainers weitere Beweise geltend machte.
Wegen eines offenen Gesuchs für internationale Rechtshilfe zur Abklärung des Vorlebens des Beschuldigten wies das Kreisgericht Wil 2021 dann die erste Anklage wieder an das zuständige Untersuchungsamt Gossau zurück.
30 Monate teilbedingt
Nun wurde der Trainer schuldig gesprochen - und zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 30 Monaten verurteilt. Sechs Monate muss er absitzen. Danach wird er des Landes verwiesen. Der Täter bestreitet die Vorwürfe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.