Die Turbulenzen auf der Bühne steigern sich in nervenaufreibende Höhen und treiben den Zuschauerinnen und Zuschauern die Lachtränen in die Augen. Zwischen Mittwoch, 1. März, bis Sonntag, 12. März, kann man noch an fünf Vorführungen mit dabei sein, wie die Theatercrew unter Regisseur Lorenz Holenstein die Irrungen und Wirrungen rund um Tante Käthi und Lumi – der mit der langen Leitung – humorvoll löst.
Schräge Vögel im Schmid’schen Taubenschlag
Mit mysteriösem Licht und geheimnisvollen Klängen heisst der Dreiakter von Wolfgang Binder am vergangenen Freitag den vollen Rösslisaal in Benken willkommen. Was nach dieser sphärischen Ouvertüre abgeht, verdient augenzwinkernd den Titel «Reini Nerväsach» zur Gänze.
So nimmt das Stück schon in den ersten Minuten Fahrt auf, als der glücklose Schriftsteller Stefan nicht nur vom stetig kreisenden Pleitegeier, sondern auch gleich vom Pfändungsbeamten heimgesucht wird. Ab dann schrillt die Klingel gefühlt alle 30 Sekunden und die gute Stube wird zum Taubenschlag für so manchen schrägen Vogel.
Parallel zum «Kehr» der Reinigungsperle Frau Staubli wird so Manches bei Schmids unter den Teppich gekehrt oder anders gesagt: Die einen sind nicht, die, welche sie vorzugeben scheinen. Es kommt, wie es kommen muss: Kettenreaktionen sind vorprogrammiert und so schlüpfen unbescholtene Dummköpfe in die Rolle von Ehemännern und angehenden Vätern, reiche Tanten werden zu besenschwingenden Putzfrauen und Pfändungsbeamte zu Postenstellenleitern. Mittendrin in diesem unergründlichen Beziehungsgeflecht bekommen Hauswartinnen das Prädikat Rossmetzger und verkappte Philosophen einen Doktortitel.