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Schänis
18.02.2023

Protest gegen Windenergiezone

Der Kanton St.Gallen plant einen Ausbau der Windenergie. Dagegen regt sich nun Widerstand. (Themenbild)
Der Kanton St.Gallen plant einen Ausbau der Windenergie. Dagegen regt sich nun Widerstand. (Themenbild) Bild: Pixabay: Matthias Böckel
Anders als für den Kanton St.Gallen ist für den Verein LinthGegenwind das Schänner Gebiet Witöfeli / Steinerriet «in keiner Weise geeignet» für Windenergie: zu wenig Wind, kein Platz und zu nahe an Wohngebäuden.

LinthGegenwind protestiert gegen die vom Kanton St.Gallen geplante Windenergiezone mit sechs Windkraftanlagen bei Schänis direkt gegenüber von Bilten (GL). Die Windenergiezone ist hineingezwängt zwischen Autobahn und dicht besiedeltem Gebiet. Der Standort ist in keiner Weise geeignet, denn es gibt zu wenig Wind und keinen Platz:

  • Das Windpotential mit einer mittleren Windgeschwindigkeit um die 5 m/s ist um Grössenordnungen zu schwach für eine wirtschaftliche Nutzung. Nach dem Windatlas des Bundesamtes für Energie (BFE) ist das Gebiet kein Potentialgebiet. Der geringe Ertrag steht in keinem Verhältnis zum Schaden für Anwohner, Landschaft, Tiere (Vögel und Fledermäuse) und die gesamte Region.
  • Die Abstände zum Siedlungsgebiet sind viel zu gering, es gibt sogar mehrere bewohnte Gebäude innerhalb der Zone.
  • Die geplanten sechs Windräder wären ein schwerer Eingriff in die wertvolle Landschaft der Linthebene. Sie würden das Landschaftsbild grossflächig zerstören und die Region massiv entwerten.
  • Die Windzone ist ein fundamentaler Verstoss gegen das behördenverbindliche interkantonale Entwicklungskonzept Linthebene (EKL). Im Jahre 2012 hat der Kanton St.Gallen die von der Gemeinde Schänis gewünschte Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben und des Möbelhauses Ikea aus raumplanerischen Gründen, u.a. unter Berufung auf das EKL, verhindert. Auszug:
    Die Linthebene wird Modellfall für den bewussten Umgang mit dem ländlichen Raum im Einflussbereich einer grossen Agglomeration. Schwerpunkte bilden die Freihaltung der Ebene, eine zeitgemässe Architektur für den ländlichen Raum und eine aktive Gestaltung der Landschaft mit Blick auf die Bedürfnisse von Erholung und Freizeit.

Nach wie vor gelten alle Gründe, mit denen die Glarner Regierung die Windenergiezone in Bilten 2018 wieder aus dem Richtplan gestrichen hat:

  • Im Einzugsbereich von Siedlungsgebieten sollen keine neuen Windenergie-Anlagen erstellt werden.
  • Eine Windenergieanlage verunmöglicht auf lange Sicht die Siedlungsentwicklung.
  • Der Kanton Glarus will Menschen aus anderen Regionen gewinnen und er sorgt für eine intakte Landschaft und nachhaltig genutzte Erholungs- und Freizeitgebiete.

LinthGegenwind ruft die Bevölkerung auf, sich gegen dieses ebenso unsinnige wie schädliche Vorhaben zur Wehr zu setzen.

PD, Verein LinthGegenwind