«Erneuerbare Energie» und «nachhaltige Stromgewinnungsprojekte» sind Schlagworte im Sinne des Zeitgeists. Spätestens bis 2050 soll die Schweiz klimaneutral funktionieren und ohne fossile Brennstoffe auskommen.
Doch der Zeitplan geht kaum auf, wie die Wissenschaft immer mehr belegt: In 28 Jahren darf nach dem jetzigen Stand kein Kernkraftwerk mehr laufen – weil alle AKW dannzumal 60 Jahre in Betrieb gewesen sind. Damit fällt in der Schweiz die nachhaltigste und umweltfreundlichste Art der Stromproduktion weg.
13 Windturbinen geplant
Aus diesem Grund werden nun landauf landab Projekte zum Erzeugen von erneuerbarer Energie aus dem Boden gestampft – auch im Linthgebiet und im Kanton Schwyz. Vorgesehen sind 13 Windturbinen in drei Windenergiezonen (Hochstuckli, Linthebene Nord und Linthebene Süd).
Doch die Sache hat einen Haken. Die Windturbinen, die in Holland oder Spanien früher noch als verträumte und romantische Holzbauten daherkamen, sind heute bis zu 150 Meter hohe Metallkolosse, die das Landschaftsbild massiv stören, Vögel killen und (das zumindest sagen kritische Stimmen) die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen. Im Linthgebiet und Umgebung wären die Einwohner der Gemeinden Tuggen, Reichenburg, Schübelbach (Buttikon) und in Schwyz die Regionen Sattel und Schwyz selbst direkt davon betroffen.
Deshalb geht nun die das überparteiliche Zweckbündnis «Pro Landschaft Schwyz» in die Opposition und fordert die Bevölkerung auf, «Einwendungen zu erheben».
Die Hauptargumente der Gegner
- Der Kanton Schwyz und das Linthgebiet sind keine Windregionen, das Windpotenzial sei viel zu gering. Windkraftanlagen könnten daher keinen relevanten Beitrag zur Energieversorgung leisten.
- Die geringe Stromproduktion stehe in einem sehr ungünstigen Verhältnis zu den massiven negativen Auswirkungen. Die Schäden für Landschaft, Anwohner und Tiere wären viel grösser als der Nutzen.
- Es gebe umweltverträglichere und effizientere Lösungen zur Energieerzeugung.
Sicht von «Pro Landschaft Schwyz»
Die Schutzorganisation «Pro Landschaft Schwyz» teilt mit: «Alles sprich gegen die Nutzung der Windenergie in unserem Kanton: es gibt keine geeigneten Standorte, das Windpotential ist um Grössenordnungen zu gering und der Kanton ist kleinräumig und dicht besiedelt. Dafür würden aber unsere einzigartigen Landschaften zerstört werden und die Anwohner den negativen Emissionen ausgesetzt, und der Steuerzahler müsste auf Dauer die hoch unwirtschaftlichen Anlagen subventionieren.»
Die Frist für die Einwendung gegen die gigantischen Windräder läuft bis am 20. Dezember. Man darf gespannt sein, aus welcher Richtung danach der Wind weht.