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Rapperswil-Jona
18.01.2023
18.01.2023 19:34 Uhr

Abfall-Alarm: Einwohner entsorgen illegal Hauskehricht

Hauskehricht: Das gehört daheim in den Güsel
Hauskehricht: Das gehört daheim in den Güsel Bild: Markus Arnitz, Linth24
Eine Unsitte macht sich vermehrt in der Stadt breit: den eigenen Hausabfall öffentlich zu entsorgen. Linth24 ging auf Tour mit dem Werkdienst.

Sie tun es. Offen oder heimlich. Auf dem Weg zum Einkauf, dem Spaziergang oder beim Warten an der Bushaltestelle. Sie entsorgen ihren Hauskehricht illegal in den öffentlichen Abfallbehältern. Spricht man die Täter in flagranti an, erntet man Ärger, Belehrungen oder Vorträge in Staatskunde. Die Abfall-Delinquenten berufen sich auf ihr Gewohnheitsrecht und die Ansicht, man bezahle dafür schliesslich Steuern. Ab und zu gibt es auch nonverbale Signale wie die Faust oder den Mittelfinger. 

Zeigt her Eure Sünden

Linth24 begleitete am Montagmorgen den Werkdienst auf einer Tour durch das Zentrum Jona bis hinunter zum Stampf. Den Engeln in leuchtend Gelb gebührt Hochachtung. Man muss schon ziemlich abgehärtet sein, um den ganzen Unrat, den ein Teil der Gesellschaft hinterlässt, zu ertragen und zu entsorgen. Bis auf wenige Ausnahmen, findet man in beinahe jedem Abfallkübel Dinge, die dort nicht hineingehören. Fein säuberlich verknüpfte Säckchen, oder gleich offener Hauskehricht. Rüstabfälle, Windeln, Hygieneprodukte, Verpackungen,  etc. Nicht zu vergessen, massenweise Glasflaschen, für die es eigentlich überall in der Stadt genügend Glascontainer hat.

  • Steht überall in der Stadt: der Abfall-Hai. Hauskehricht hat darin nichts zu suchen. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Klappe auf, schon offenbart sich das Innenleben. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Hauskehricht: Das gehört daheim in den Güsel Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Für Analphabeten hat es sogar Bildchen. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Auch dafür ist der Abfall-Hai nicht gedacht. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Reisst man die Säcke auf, sieht man fast in jedem Abfall-Hai Hauskehricht. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Oben Fast-Food, unten Hausabfall Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • In allen weissen Säckchen auf der Tour war Haushaltabfall. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Neben normalem Abfall aus Freizeit und Vorbeigehen, sieht man ständig "schwarz" Entsorgtes. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Illegal wird teuer

Auch in Rapperswil-Jona gibt es ein Abfall-Reglement und  wie in allen Gemeinden in der Schweiz, wird die illegale Entsorgung von Abfall und Hauskehricht zur Anzeige gebracht. Die Ansicht, dass man nicht erwischt wird, ist ein Trugschluss. Der öffentliche Raum wird aufgrund verschiedener Vergehen immer häufiger überwacht.  Die Bussen sind happig; von ein paar hundert bis über tausend Franken; je nach Schwere des Vergehens. Die Abfall-Gebühren, zu sparen, macht also keinen Sinn. Der Betrag von 95 Rp. oder 1.90 Fr für einen kleinen oder mittleren Abfallsack ist ja auch nichts, was jemanden in Armut stürzen würde.

Geiz, Unwissen, Bequemlichkeit

Was treibt Menschen an, die ihren Hauskehricht öffentlich entsorgen? Vor der Kamera wollte niemand Stellung nehmen. Gespräche mit Ertappten zeigen: ein Teil weiss um das Unerlaubte, trotzdem siegt die Bequemlichkeit; das Denken, kaum oder sogar nie erwischt zu werden. Bei anderen geht es wirklich nur darum, Gebühren zu sparen. Dass alle damit die öffentliche Hand und die ehrlichen Haushalte belasten, wird ausgeblendet.  

  • Start in die Abfall-Tour. Der Werkhof ist gepflegter als mancher Haushalt. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Beim Eisenhof hat es beinahe alle 20 Meter einen Hai. Das verleitet zum Fremdentsorgen. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Dass man Abfall - hier als Bsp. PET - trennen sollte ist auch nicht allen klar. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Und täglich grüsst das Murmeltier…. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Geiz ist nicht immer geil. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Sieht auch nicht nach "Snack" aus, den man rasch im Vorbeigehen wegwirft. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Toll, nicht? Ein leuchtendes Beispiel für Manieren im öffentlichen Raum. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Mit solchen Bildern ist der Werkdienst täglich konfrontiert. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Neben Party Abfall, noch Haus- und Grünabfall in beiden Säcken. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Markus Arnitz, Linth24