Die aktuellen Ereignisse rund um die Ansinnen der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona deuten darauf hin, dass man den traditionellen Frischwarenmarkt vom Hauptplatz mittel- und langfristig verbannen möchte. Konkret ist es der Umschlagplatz für den Schlossumbau auf dem Hauptplatz, der im nächsten und vielleicht übernächsten Jahr den Märt am Freitagmorgen verunmöglichen soll.
Freitagsmarkt wird Charme verlieren
Zudem soll der Platz neu noch mit einem Biergarten für den neuen Rathausgastronomen so eingeschränkt werden, dass der Märt in der Grösse und beim Angebot verkümmert bzw. seinen Charme verliert.
Der Freitagmärt wurde früher vom damaligen Verkehrsverein Rapperswil- Jona ins Leben gerufen und während Jahrzehnten gepflegt. Er ist ein Besuchermagnet und gehört zum Stadtleben! Die grosse Beliebtheit ist unbestritten; der Hauptplatz mit seiner Kulisse einzigartig.
Ortsgemeinde will Interessen durchboxen
Als ehemaliger Präsident des VVRJ ist es für mich nicht akzeptierbar, dass hier die Ortsgemeinde so ohne «wenn und aber» ihre Interessen durchboxen kann.
Es ist auch traurig, dass sich die Nachfolgeorganisation des VVRJ, Rapperswil Zürichsee Tourismus (RZST), sich nicht mit Nachdruck für den Märt einsetzt! Sie kämpfen nicht im Interesse der Marktbesucher aus Nah und Fern und der Marktfahrer; nein, sie kuschen regelrecht vor der Ortsgemeinde!
Die Wirte am Hauptplatz haben sich erfolgreich unter Mithilfe eines Juristen gewehrt, dass die Zulieferung zum Baustellen Umschlagplatz Hauptplatz nur vormittags erfolgt.
Rapperswil Zürichsee Tourismus macht nichts
RZST hätte ebenfalls für den Märt kämpfen und nicht kuschen müssen um zu erreichen, dass die Zulieferung zum Umschlagplatz Schloss am Freitagmorgen nicht erfolgt. Dies wäre mit einem guten Baumanagement möglich; allenfalls würde der Umbau Schloss statt 18 Monate eventuell 20 Monate dauern!
So ein Kompromiss muss man für den Weiterbestand des Märts am Hauptplatz auch eingehen; aber ohne dafür zu kämpfen gibt es auch keine Kompromisse für die gute Sache. RZST hat hier versagt! Es zeigt sich wieder mal, dass die neue Tourismusorganisation die lokalen Anliegen massiv vernachlässigt; schade.
Das Ansinnen den Märt auf den Fischmarktplatz oder den Curtiplatz zu verlegen, wird bei den Markfahrern keine Begeisterung auslösen. Bei schlechtem Wetter ist es hier mit dem Westwind garstig und unfreundlich. Man hat diese Möglichkeit früher mal ausprobiert und den Versuch auf Grund dieser Witterungsbedingungen schnell abgebrochen.
Märt verliert Vielfalt
Es ist zu befürchten, dass die Marktfahrer auf Grund dieser Situation sich kurz- und mittelfristig andernorts orientieren und unser Märt die grosse Vielfalt verliert.
Der Freitagmärt gehört auf den windgeschützten, offenen Hauptplatz mit der Schlosskulisse. Mit gutem Willen kann man die Anlieferung der Baustelle lösen und die «Bieridee vom Biergarten», welche ohnehin nicht dem Grundkonzept für Aussenwirtschaften auf öffentlichem Grund entspricht, muss man fallen lassen. Eine Zustimmung würde ein Präjudiz schaffen, das verheerende Auswirkungen hätte.
Erpressung?
Die Stadt darf sich nicht von fremden Gastronomen bzw. von der Ortsgemeinde erpressen lassen.
Schlimmstenfalls steht das Rathaus nochmals ein halbes Jahr leer und darauf kommt auch nicht mehr an. Dem Ortsverwaltungsrat empfehle ich die Führung wieder selber in die Hand zu nehmen und nicht einem auswärtigen Geschäftsführer ohne Bezug zu Stadt und Leuten zu überlassen. Die Werte von Rapperswil-Jona muss man nicht verwalten! Nein; es braucht Engagement mit Herz!