Mit der Mobilfunkantenne hätte der Vermieter des Mietshauses auf eine 5 bis 6stellige Summe hoffen können, doch daraus wird nun nichts. Swisscom zieht ihr Baugesuch vom 26. Mai 2020 zurück. Binnen der Einsprachefrist hatten über 107 Einsprecher ihrer Ablehnung Gehör verschafft. Gescheitert ist das Projekt jedoch nicht an den gewichtigen Fragen des Ad-Hoc Komitees, sondern an einem Dritten: Dem Besitzer eines Nachbargrundstücks.
Antenne – fertig – los
Geradezu aus dem Nichts erschien im Juni ein Baugesuch in Jona. Selbstverständlich auf einem Gebäude mit Mietwohnungen und in einem Umfeld, wo vor allem nur Mieter der unteren Einkommensschichten wohnen. Das ist ohnehin gängige Praxis. Zwar hätte der Stadtrat mit einem Vertrag alle Zügel in der Hand, so dass es keine unterjährigen Überraschungen geben könnte, doch diese gibt es laufend. Nach diesem Vertrag müssten alle Mobilfunkbetreiber ein Jahr im Voraus – man einigte sich auf den Zeitraum August bis September – alle Ausbauvorhaben gegenüber der Gemeinden offen vorlegen. Daraufhin hätte die Gemeinde Zeit um erstens mindestens drei alternative Standorte zu verlangen und zweitens zum Beispiel im Rahmen der jährlichen Bürgerversammlungen bzw. im Jahresbericht über die kommenden Ausbauwünsche zu informieren. Dieses gewichtige Steurungsinstrument besteht seit 2011 zwischen fast allen sanktgallischen Gemeinden und den Mobilfunkanbietern. Wirklich zur Anwendung kommt es kaum. Anders sind die ständigen Überraschungen nicht zu erklären. (Artikel 12. Januar 2020)