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Kanton
20.12.2022
20.12.2022 07:48 Uhr

Mieterverband für Tempo 30

(Symbolbild)
(Symbolbild) Bild: TCS
Der Mieterinnen- und Mieterverband Ostschweiz begrüsst den Lärmschutz im Strassenraum, der mit Tempo 30 einhergeht. Dadurch werde der Wohnraum an Strassen aufgewertet.

Seit der Vorstellung des Konzepts Temporegime durch die Behörden von Stadt und Kanton St.Gallen haben sich einzelne Wirtschafts- und Verkehrsverbände negativ zur schrittweisen Einführung von Tempo 30 auf den Hauptachsen des städtischen Verkehrsnetzes geäussert.

Die längeren Fahrzeiten würden die Attraktivität der Stadt als Arbeitsort reduzieren und unabsehbare Auswirkungen auf den täglichen Güter- und Gewerbeverkehr haben.

Der Mieterinnen- und Mieterverband Ostschweiz (MVO) kommt in seiner Vernehmlassung zur geplanten Einführung von Tempo-30 auch auf Hauptverkehrsachsen zu einem anderen Schluss: "Eine wirtschaftlich erfolgreiche Stadt zeichnet sich nicht nur aus durch gute, möglichst schnell erreichbare Arbeitsplätze, Kulturangebote sowie Sportanlagen und Einkaufsmöglichkeiten: Ein Hauptzweck einer jeden Stadt ist das Wohnen."

Strassenlärm beeinträchtigt unbestritten wesentlich die Wohnqualität. Auch Mieter mit kleinen Budgets haben Anspruch auf guten Wohnraum, Nachtruhe und einen erholsamen Schlaf. Dies wirkt sich ebenfalls positiv auf das städtische Wirtschaftsleben aus.

Der MVO begrüsst darum die schrittweise Einführung von Tempo-30, und dies nicht nur in St.Gallen. Tempo 30 tagsüber ermöglicht auch eine attraktivere Gestaltung des Strassenraums, was den Wohnraum an Hauptstrassen weiter aufwertet: Mehr Grünflächen durch schmalere Strassen, einfachere Strassenquerungen sowie mehr Verkehrssicherheit dank tieferen Geschwindigkeiten. Und nicht zuletzt dank mehr Aufenthaltsqualität in den Strassen neue Chancen für Gewerbebetriebe.

Die verkehrliche Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr wie auch den motorisierten Individualverkehr wird wegen paar wenigen Minuten längeren Fahrzeiten nicht wesentlich beeinträchtigt. Die behaupteten hohen wirtschaftlichen Kostenfolgen wegen Tempo 30 halten keiner seriösen Prüfung stand.

Der MVO begrüsst insbesondere auch die Haltung des Städteverbands, der mit Tempo 30 ebenfalls den Lärm an der Quelle bekämpfen will. Die Temporeduktion reduziert den gefühlten Lärm um die Hälfte.

MM/Linth24