Das heutige Kirchengesangsbuch reisst niemanden mehr vom Hocker. «Man hat es einfach, schaut aber nicht mehr speziell hin», sagt Sandra Rupp Fischer. Die 51-jährige Kulturmanagerin, Schulleiterin und Kirchenmusikerin, die noch bis Ende Jahr auch für das Liturgische Institut in Freiburg arbeitet, leitet zusammen mit Abt Urban Federer vom Kloster Einsiedeln die Arbeitsgruppe, die sich mit einem neuen Kirchengesangsbuch für die Deutschschweiz befasst. Wobei der Begriff Kirchengesangsbuch missverständlich sei, wie sie festhält. «Wir wollen künftig ein viel breiteres Angebot.»
Demnach ist vorgesehen, bis 2027 nebst einem schlankeren Kirchengesangsbuch eine digitale Plattform mit einem Printshop aufzubauen. Komplett neue, ergänzende Lieder und bisherige, die im überarbeiteten Kirchengesangsbuch keinen Platz mehr haben werden, will man über diese Plattform zum Download anbieten. Pfarreien sollen hier ihre Wunschlieder aussuchen und individualisierte Anhänge generieren können.
Auch digitale Arbeitstools zur Gottesdienstvorbereitung sind gemäss Projektleiterin Sandra Rupp Fischer geplant. Alle an einer Feier Mitwirkenden – Seelsorger/innen, Kirchenmusiker/innen, Katechet/innen, Mesmer/innen – hätten sodann Zugriff zu einem entsprechenden Onlineformular und könnten gemeinsam am Gottesdienstprogramm arbeiten. Schliesslich könnte man mittels eines Filtersystems den Ablauf des Gottesdienstes den Mitfeiernden über eine App zur Verfügung stellen.
«In der App sollen die Anwesenden dann ihren besuchten Gottesdienst anklicken können, und sie sehen dabei zum Beispiel den Gottesdienstablauf oder die Lieder», fasst Sandra Rupp Fischer die Vision zusammen. Möglich wäre ebenso, dass die Pfarreien die Lieder stattdessen an eine Wand beamen.