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13.12.2022

Für Bienen: Aktion für mehr Blühflächen

BienenSchweiz lanciert eine Aktion für mehr Blühflächen.
BienenSchweiz lanciert eine Aktion für mehr Blühflächen. Bild: bienen.ch
Die Bienenförderung bekommt eine neue Dimension: Via bienen.ch lassen sich ab sofort Blühflächen kaufen, verschenken oder eigene Flächen anmelden. Die Nahrungsgrundlage für Bienen soll so verbessert werden.

In der aktuellen Jahreszeit fliegen keine Bienen, sie überwintern. Das Honigbienenvolk schliesst sich zu einer sogenannten Wintertraube zusammen und sorgt dafür, dass im Kern kuschelige Temperaturen von über 20 Grad herrschen. Bei den Hummeln überleben nur die Jungköniginnen.

Andere Wildbienen hingegen überwintern als Larve, Puppe oder als erwachsene Tiere beispielsweise geschützt in hohlen Pflanzenstängel, im Totholz oder im Boden. Steigen die Temperaturen im Frühling, haben sie aber alle das gleiche Ziel: Sie fliegen von Blüte zu Blüte, um Pollen und Nektar zu sammeln.

Nahrungsknappheit für Bienen

«Die Blütenvielfalt und -menge ist jedoch in den letzten Jahren stetig zurückgegangen», schreibt der Imkerverband der deutschen und rätoromanischen Schweiz in seiner Mitteilung. Diese führe vor allem in den Sommermonaten zu einer akuten Nahrungsknappheit für die Bienen. Fast die Hälfte der rund 600 in der Schweiz vorkommenden Wildbienenarten seien gefährdet.

«Wenn man Bienen helfen will, soll man keine Bienen halten, sondern für genügend Nahrung und Nistplätze sorgen.»
Imkerverband BienenSchweiz

Grosses Blütenangebot wichtig

Für gesunde Honigbienenvölker und starke Wildbienen-Populationen brauche es ein vielfältiges, möglichst kontinuierliches und grosses Blütenangebot bereits ab Anfang März bis in den Oktober hinein. «Für Wildbienen ist es zudem wichtig, dass in unmittelbarer Nähe des Blütenangebots auch verschiedene Nistgelegenheiten vorhanden sind.»

Darum weisen die Verantwortlichen von BienenSchweiz immer wieder darauf hin, dass, wenn man den Bienen helfen wolle, man nicht Bienen halten solle, sondern für genügend Nahrung und Nistplätze sorgen müsse.

Blumenmischung ausstreuen reicht nicht

Allerdings sei das Anlegen von Blühflächen nicht ganz so einfach. Neben zeitlichem Aufwand brauche es viel Wissen, damit vor Ort das Richtige und Sinnvolle gemacht werde, so BienenSchweiz. Denn die Nahrungsgrundlage der Bienen werde nicht einfach durch Streuen einer Standard-Blumenmischung verbessert.

Flurina Müller präzisiert: «Es braucht unterschiedliche, strukturreiche Blühflächen wie vielfältige Blühstreifen, blühende, einheimische Hecken, blumenreiche Wiesen oder mehrjährige Brachen und Säume. Aber auch an nahen Nistgelegenheiten darf es nicht fehlen: Totholz, offene, trockene Bodenstellen oder abgestorbene Pflanzen sind für die Förderung gefährdeter Wildbienen wirksamer als jedes Wildbienenhotel.» All dies werde in der Initiative zur Blühflächenförderung mitberücksichtigt, sodass die Bienen gezielt unterstützt werden.

«Wir möchten Menschen, die etwas für Bienen tun wollen, vernetzen.»
Flurina Müller, Projektleiterin Blühflächenförderung von BienenSchweiz

Initiative für Blühflächen-Förderung gestartet

Mit der Initiative «Blühflächen-Förderung» möchte der Verband konkrete Möglichkeiten anbieten. Die Idee des Projektes ist einfach: Es werden Landbesitzer/-innen motiviert, Blühflächen zu schaffen und Interessierte übernehmen mit ihrer Spende die Kosten für die Umsetzung.

Gegen einen Betrag von 3 Franken sichert BienenSchweiz die Schaffung von 1 m² Blühfläche zu. «Wir möchten Menschen, die etwas für Bienen tun wollen, vernetzen», so Flurina Müller, Projektleiterin Blühflächenförderung von BienenSchweiz.

Man kann die Initiative einmalig unterstützen oder eine Patenschaft übernehmen für ein Viertel-, halbes oder ganzes Jahr mit der gewünschten Quadratmeteranzahl.

Blühflächen unter dem Weihnachtsbaum

«Blühflächen können auch verschenkt werden», schreibt der Imkerverband zu der Aktion weiter. «Gerade in der Weihnachtszeit machen sich viele Leute Gedanken, was sie ihren Liebsten schenken sollen. Wieso nicht eine Blühfläche?»

Über die Webplattform www.bienen.ch/bluehflaechen besteht diese alternative Geschenkmöglichkeit. Der beschenkten Person kann eine personalisierte Blüten-Urkunde überreicht werden. (bt)

Flächen gesucht!

BienenSchweiz ist stetig dran, das Netzwerk an Flächeneigentümer/-innen zu erweitern. Interessierte Landwirtinnen und Landwirte sowie Unternehmen oder Organisationen können ihre Fläche auf der Webplattform anmelden.

Auch Gemeinde, Schulen, öffentliche Einrichtungen sowie Privatpersonen können mitmachen und ihre Umgebung bienenfreundlich gestalten. www.bienen.ch/bluehflaechen

Zürioberland24 / Linth24