Der Vogelzug hat schon im Sommer begonnen. Zu den ersten Arten, die unser Land verlassen, gehören die Mauersegler, der Kuckuck oder auch der Schwarzmilan, wie BirdLife Schweiz in ihrer Mitteilung schreibt.
Routen wegen milden Wintern gekürzt
Aktuell sind es gerade viele Kleinvögel wie Finken oder Drosseln, die in Schwärmen unser Land überfliegen. Noch bis vor wenigen Jahren zählten auch die Stare zu den Arten, die sich ab September wieder auf die Reise gegen Süden aufgemacht haben. Viele von ihnen tun es immer noch – allerdings haben sie im Zuge der stetig milderen Winter ihre Routen gekürzt; einige bleiben gar über Winter in ihrem Brutgebiet hier in der Schweiz.
Verschiebungen ganzer Artenvorkommen
Anpassungen an die sich rasch ändernden Bedingungen sind auch bei anderen Vogelarten zu beobachten, teilt BirdLife mit. Die Mönchsgrasmücken ziehen heute statt nach Spanien oder Nordafrika nach Grossbritannien, wo eine erfolgreiche Überwinterung dank des immer milderen Klimas möglich sei.
Vom Klimawandel beeinflusst
Wärmeangepasste Arten wie der Bienenfresser oder der Wiedehopf breiten sich mit einer Geschwindigkeit von 2 bis 20 Kilometern pro Jahr immer weiter nach Norden aus. Dabei vergrössert sich nicht zwangsläufig das Verbreitungsgebiet. Inwiefern Trockenheit im Süden und Osten ein Ausweichen notwendig macht, wird sich in den kommenden Jahrzehnten zeigen. Sicher ist, dass es langfristig zu massiven Veränderungen der Verbreitungsgebiete aller Arten kommen wird, so BirdLife weiter. Viele Arten würden dabei einstige Lebensräume verlieren.
Die Klimaveränderung betreffe derzeit bereits ein Drittel der weltweit bedrohten Arten. Eine Literaturstudie von BirdLife International zeigt, dass knapp ein Viertel von 570 untersuchten Vogelarten negativ und nur 13 Prozent positiv vom Klimawandel beeinflusst werden.