Das Weingut Irsslinger verfügt in Wangen und Uznach über total vier Hektaren Reben. Der junge, initiative und kreative Winzer, Robert Irsslinger, hat im letzten Jahr mit dem Projekt «Wellentänzer» einen bisher in der Schweiz einmaligen Weg beschritten, indem er in einer Boje 1000 Liter Wein im Zürichsee lagerte und diesen nach 144 Tagen wieder gehivet hat (Linth24 berichtete darüber).
144 Tage im See gereift - ist dieser Wein besser?


Die Frage stand natürlich im Raum: Welchen Qualitätsunterschied merkt man gegenüber dem Johanniter, der in herkömmlicher Art im Fass gelagert wurde? Von dem hätten sich die Besucherinnen und Besucher eigentlich am 1. Mai, am «Tag der offenen Weinkeller» ein Bild verschaffen sollen. Doch der Grossanlass fiel aufgrund der Pandemie ins Wasser, wurde aber nun vor kurzem nachgeholt. «Es war ein riesiges Interesse da,» resümiert Irsslinger den Tag. Kein Wunder: der allergrösste Teil der 1300 Flaschen waren vorreserviert und wechselten an diesem Tag dann auch den Besitzer.

Guter, sanfter Abgang
In kleiner Runde konnte auch Linth24, welche das Projekt von Anfang an medial mitbegleitet hat, den Wein degustieren. So wurden beide Weine zum Probieren aufgestellt - und in der Tat: Der Unterschied, so waren sich alle einig, der ist erkennbar. Auch Irsslinger bestätigt dies: «Feinerer Abgang, etwas flacher als der im Fass gelagerte Wein, weniger Säure.»
Richard Pfiffner, der seit 2015 Irsslinger im Rebbau unterstützt und das Projekt «Wellentänzer» von Anfang an mitbegleitet hat, kommt auf das gleiche Resultat: «In der Nase merkt man sofort die Frucht des Johanniters, und in der Degustation, auf der Zunge, ist der Wellentänzer weicher.» Der Kenner gibt dann auch eine Empfehlung ab: «Noch ein Jahr warten, dann hat er sein ganzes Potential entwickelt.»
Nach dem grossen Erfolg will Irsslinger das Projekt auch dieses Jahr wiederholen. Und, so verriet er gegenüber Linth24, im nächsten Jahr soll dann das Projekt auch mit einem Rotwein gestartet werden.