Wie gestalten wir unsere Umgebung? Und welcher Zweck hat der physische Raum noch, wenn immer mehr in den digitalen Raum verlegt wird? Aldo Mozzini plaudert mit Gianin Conrad über sein aktuelles Werk, das momentan im Vögele Kultur Zentrum entsteht.
Unter dem Titel «Wenn der Fuchs nach Hause geht» baut Gianin Conrad aus langen Haselruten Konstruktionen und Skulpturen im Vögele Kultur Zentrum. «So ein grosses Atelier hatte ich noch nie», meint er lachend. In seinem Werk beschäftigt er sich mit dem physischen Raum und dessen Gestaltung. Schon seit Jahrtausenden konstruieren Menschen ihren Lebensraum, frühe Siedler hatten durch das Roden von Feldern Grenzen und Räume geschaffen. Den Künstler interessiert es, wie Menschen heute ihre Umgebung gestalten und wahrnehmen – und wie sich diese selbstgeschaffenen Raumgrenzen auch wieder auflösen lassen. «Wir tendieren dazu, alles ordnen zu wollen. Dem möchte ich mit meinem Projekt etwas entgegenwirken», so Conrad.
Physisch vs. digital
Gemeinsam mit dem Künstler Aldo Mozzini, der 2019 mit dem Swiss Art Award ausgezeichnet wurde, plaudert Conrad über seinen Umgang mit Raum, und wie sich dieser durch die zunehmende Digitalisierung verändert hat. «Der digitale Raum gewinnt immer mehr an Relevanz. Da stellt sich die Frage, welche Berechtigung der physische Raum noch hat und was seine neuen Aufgaben sind», meint Conrad. Die beiden Künstler unterhalten sich in einer lockeren Runde um eine – wenn auch eher symbolische – Feuerstelle, die Conrad im Vögele Kultur Zentrum aufgebaut hat. Genauso wie die frühen Siedler, die am Lagerfeuer ihre Ideen ausgetauscht haben.