Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie konnte die Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons St.Gallen (GGK) ihre Jahresversammlung wieder ohne einschränkende Massnahmen durchführen. Präsident Johannes Gunzenreiner freute sich denn auch, dass am vergangenen Montag (20. Juni 2022) 21 Mitglieder den Weg ins Stadtsanktgaller Stadthaus gefunden hatten. «Schön, dass nach der langen Phase der Pandemie nun wieder ein entspannteres Miteinander möglich ist», sagte er in seiner Begrüssung.
Im Jahresbericht blickte der Präsident auf das vergangene Jahr zurück. Dabei erwähnte er unter anderem die Jahresversammlung in Gossau, an der es Historiker und Referent Caspar Hirschi ausgezeichnet verstanden habe, die Pandemie und deren Auswirkungen im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politik zu veranschaulichen.
Während 2021 einige Anlässe coronabedingt abgesagt werden mussten, konnte dieses Jahr bereits die eine oder andere Veranstaltung stattfinden. So wie das GGK-Forum an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen vom 12. Mai zum Thema «Nicht einfach ‹Kinderhüte›, sondern ‹Frühe Bildung›: Chancengleichheit braucht Qualität». Das Interesse war gross, rund 60 Personen folgten dem Vortrag von Franziska Vogt, die das Zentrum Frühe Bildung an der PHSG leitet.
Vorerst keine Ersatzwahlen
Auch im vergangenen Jahr hatte die GGK wieder verschiedene gemeinnützige Projekte und Institutionen im Kanton unterstützt. Insgesamt wurden hierfür 42'750 Franken zur Verfügung gestellt. Dabei habe sich die neue Vergabepraxis, die erstmals im Frühling 2021 angewendet wurde, bewährt, sagte Johannes Gunzenreiner. «Die Beurteilung der eingehenden Gesuche nach objektiven Kriterien bringt mehr Transparenz und Klarheit.» Die Anwesenden genehmigten nebst Jahresbericht und Jahresrechnung auch alle übrigen Geschäfte.
Gleich zwei Vorstandsmitglieder hatten auf diese Versammlung hin ihren Rücktritt eingereicht: Zum einen Heidi Gstöhl, die am 1. September 2022 ihre neue Stelle als Leiterin des Amtes für Soziales im Fürstentum Liechtenstein antritt und damit nach 25 Jahren in der Stadtverwaltung St.Gallen in ihre «alte» Heimat zurückkehrt. Zum anderen hat sich auch Claudius Luterbacher für eine berufliche Veränderung entschieden. Der langjährige Kanzler des Bistums St.Gallen leitet ab September 2022 das Amt für Soziales im Kanton St.Gallen. Luterbacher war seit 2010 Mitglied des GGK-Vorstands, Gstöhl seit dem Jahr 2000.
Beide wurden von Johannes Gunzenreiner verabschiedet. Ersetzt werden sie vorerst nicht. «Der Vorstand hat entschieden, aktuell keine neuen Vorstandsmitglieder vorzuschlagen», sagte der Präsident. Er sowie die verbleibenden acht Mitglieder des Vorstands führen ihr Amt weiter.