Thomas Graf, seit Euerem TV-Auftritt bei «SRF bi de Lüt» seid ihr in aller Munde. Megawatt gelang der direkte Sprung auf Platz 10 der Schweizer Albumhitparade, Ihr wart als Vorgruppe von Gotthard unterwegs. Was gehen Dir für Gedanken durch den Kopf, wenn Du das Revue passieren lässt?
Eine riesige Freude. Ich mache seit vielen, vielen Jahren Musik und das ist mir noch nie passiert, dass es gleich so abging. Diesen Erfolg nehmen wir nicht als selbstverständlich,und sind deshalb sehr dankbar, dass wir so vielen Menschen mit unserer Musik eine Freude bereiten dürfen.

Ihr seid gerade vor Corona unheimlich durchgestartet, dann kam die Pandemie. Wie weit hat diese Euch zurückgeworfen?
Die Pandemie kam, um es genau zu sagen, einen Monat nachdem wir so richtig durchgestartet sind… 

Hat es Euch stark getroffen?
Praktisch gar nicht. Wir sind «Chancendenker», und das war für uns auch während der Corona-Pandemie eine sehr wertvolle Basis, um das Beste aus der Situation zu machen.Wir haben unsere Social-Media-Präsenz ausgebaut, um unseren Fans nahe zu bleiben. Sie haben uns während der Pandemie unglaublich motiviert, und dafür sind wir unwahrscheinlich dankbar. Ich denke, wir sind gestärkt aus der Pandemie gekommen, weil wir viele Sachen anpacken konnten, und dadurch ein "felsafeschtes" Fundamentgebaut haben.

«Was für Musik macht Ihr»? Was für eine Antwort gebt Ihr jemandem, der Euch noch nicht kennt und diese Frage stellt? 
Da würde ich kurz und bündig folgendes antworten: Handgemachten Mundartrock mit knalligen Gitarren, Drums, Bass und schönen Melodien und Texten, die aus dem Leben gegriffen sind und mit denen sich viele identifizieren können.

Du hast als 17-Jähriger deine Karriere gestartet und musstest zu Beginn noch bei Bekannten im uralten und feuchten Keller proben. Heute stehst du mit Megawatt auf den grossen Bühnen. Wenn Du darauf zurückschaust, was geht Dir dabei durch den Kopf?(lacht) Es war damals ein Bubentraum, eine eigene Band zu haben. Du gehst an ein Konzert, findest die Typen cool und sagst dir, da will ich auch mal stehen. Dann rumfragen bei Kollegen, wer in einer Band mitmachen möchte, Gitarre kaufen, und vor allem die Frage; Was braucht es überhaupt für eine Band? So lief es damals ab und ich schaue immer noch mit grosser Genugtuung auf diese Zeit zurück. Ich spürte damals schon eine unbeschreibliche Freude zur Musik. Das hat mich nie mehr losgelassen.

Jetzt kommt das Rock the Ring. Was bedeutet das für euch? 
Stell Dir vor: 2019 war ich zusammen mit unserem Gitarristen schon am Rock the Ring. Damals rein als Festivalbesucher. Und wir dachten beide, es wäre einfach grossartig, einmal auf so einer grossen Bühne zu spielen. Das ist nur drei Jahre her. Und nun stehen wir da und sind am Freitag auf genau dieser Bühne – das macht uns einfach nur glücklich und dankbar. Für uns alle geht ein Traum in Erfüllung.

Was darf man vom Konzert erwarten? 
Wir werden «all in» gehen, alles geben, um die Festivalbesucher zu begeistern – sehen es als grosse Chance, auch diejenigen eine Freude zu machen, die uns noch gar nicht kennen. Wir wünschen uns, dass alle eine super Zeit erleben und es schade finden, dass das Konzert schon vorbei ist.