Der Thurgauer Ivo Streiff ist Gründer der Organisation Food Chat. «Des Chats gegen Foodwaste», wie er sagt. Getreu seinem Geschäftsmotto «Geschmack vor Form» verkauft er an insgesamt zwölf Standorten in der Schweiz Gemüse und Früchte mit Mängeln oder aus Überproduktion. Damit hat er allein in den letzten zwölf Monaten rund 130 Tonnen Lebensmittel guter Qualität vor dem Abfalleimer gerettet. Was genau und zu welchem Preis, steht immer schon am Vortag fest und wird den Kunden im WhatsApp-Food-Chat mitgeteilt.
Ohne Vorbestellung
Bis vor Kurzem galt es, die gewünschten Produkte sodann gleich vorzubestellen. «Das hat sich nun geändert », erklärt Streiff. «Jetzt kann jeder einfach vorbeikommen und vor Ort kaufen, was er braucht.» Geblieben ist der unglaubliche Preisnachlass von bis zu 50 Prozent – und die Abgabe von meist eher grösseren Mengen. So gibt es nicht etwa zwei Eier zu kaufen, sondern 30; nicht vier Äpfel, sondern 2,5 Kilo. Die Kunden in Tuggen stört dies nicht. Viele von ihnen erzählen, dass sie die Grossmengen mit Freunden, Nachbarn oder Eltern teilen. «An den Verkaufsstandorten am Bodensee haben wir zudem viele Kitas und Mittagstische, die bei uns einkaufen», ergänzt Streiff. Dies fehle hier noch ein bisschen.