Die SP-Fraktion beantragte der Regierung vor bald zwei Jahren, die Grundlagen für eine weitergehende Verpflichtung der Gemeinden für die familienergänzende Kinderbetreuung zu schaffen (Motion 42.19.37).
Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen sollte ab Eintritt in den Kindergarten über einen täglichen Zeitrahmen gewährleistet sein. Dies soll es beiden Elternteilen und auch alleinerziehenden Müttern und Vätern erlauben, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. Für die SP war ebenfalls zentral, dass diese Betreuung während den Schulferien gewährleistet ist; schliesslich stehen 13 Wochen Schulferien der Realität in der Arbeitswelt von vier gesetzlich garantierten Ferienwochen gegenüber.
Zentrale SP-Forderungen von Kantonsregierung aufgegriffen
Dass die Regierung diese beiden zentralen Forderungen in die nun publizierte Vorlage aufnimmt, begrüsst die SP sehr. SP-Fraktionspräsidentin Bettina Surber ist überzeugt: «Mit solchen Rahmenbedingungen kann die Vereinbarkeit von Beruf und Familie überall im Kanton gefördert werden, mehr Frauen verbleiben im Erwerbsprozess, die Chancengleichheit wird gestärkt und die Wirtschaft profitiert von zusätzlichen Fachkräften.»
Tarife müssen bezahlbar sein
Damit alle Eltern ein solches Angebot in Anspruch nehmen können, muss es für alle bezahlbar sein – auch und gerade für Eltern, die im Tieflohnbereich angestellt sind. Die Finanzierung überlässt die Regierung den Gemeinden, womit sehr unterschiedliche Tarife möglich sein werden.
Die Fachkommission Bildung der SP SG unter der Leitung von Kantonsrat Daniel Baumgartner wird in den kommenden Tagen die Vernehmlassungsantwort erarbeiten und insbesondere die Frage der Kostentragung und der Tarife vertieft diskutieren.