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Eschenbach
14.05.2020
14.05.2020 11:51 Uhr

Neuhaus: 1432 Solarmodule auf 1 Dach

Grösser als ein Eishockeyfeld: Seit diesem Frühling produzieren 1432 Solarmodule Strom für die OBERHOLZER Bauleistungen AG und ihre Mieter.
Grösser als ein Eishockeyfeld: Seit diesem Frühling produzieren 1432 Solarmodule Strom für die OBERHOLZER Bauleistungen AG und ihre Mieter. Bild: ZVG / EWJR AG
Die ch-Solar AG und die Elektritzitätswerk Jona-Rapperswil AG haben auf dem Dach der Oberholzer Bauleistungen AG eine der grössten Photovoltaikanlagen der Region installiert.

Rund 2500 Quadratmeter gross ist die Dachfläche der OBERHOLZER Bauleistungen AG in Neuhaus (Eschenbach) – etwa so gross wie eineinhalb Eishockeyfelder. Seit diesem Frühling ist praktisch die gesamte Fläche mit einer Photovoltaikanlage bedeckt.

Die Anlage entstand als Gemeinschaftsprojekt der Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG (EWJR) und des Solar-Installateurs ch-Solar AG mit Sitz in Dürnten. Seit letztem Jahr ist die EWJR an der Firma ch-Solar beteiligt. Zwischen Anfang Dezember 2019 und Mitte Februar 2020 installierten die beiden Unternehmen 1432 Solarmodule auf dem Dach. Die Spitzenleistung der Photovoltaikanlage beträgt 472 Kilowatt-Peak, was einem Jahresertrag von rund 472'000 Kilowattstunden (kWh) entspricht. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Schweizer Haushalt verbraucht pro Jahr rund 4500 kWh.

60 Tonnen Material und 11 Kilometer Kabel

Stefan Helbling, Projektleiter der ch-Solar AG, erklärt: «Die besondere Herausforderung des Projekts war, die rund 60 Tonnen Material und 11 Kilometer Kabel aufs Dach zu bringen und logistisch richtig zu positionieren. Denn es wurde alles mehr oder weniger gleichzeitig angeliefert.» Sein Team stand während gut zwei Monaten permanent mit drei bis vier Mitarbeitern im Einsatz.

Weitere zwei Personen waren vonseiten EWJR vor Ort. Sie waren für die Elektroinstallation auf der Wechselstromseite zuständig, sprich vom Elektro-Hauptverteilkasten bis zum Wechselrichter der Photovoltaik-Anlage. «Für uns war es in dieser Grössenordnung ein spezieller Auftrag», sagt Patrik von Aarburg, Projektleiter der EWJR. «So mussten wir beispielsweise die Leistung des Netzanschlusses verdoppeln, damit der auf dem Dach produzierte Strom ins Netz eingespeist werden kann.»

65 Prozent des Stroms wird selbst genutzt

Viel Strom ins Verteilnetz eingespeist wird jedoch nur an sonnigen Tagen, an denen im Gebäude nicht gearbeitet wird. An den Werktagen hingegen soll der produzierte Strom möglichst selbst genutzt werden. Zu diesem Zweck hat die OBERHOLZER Bauleistungen AG mit 13 weiteren Unternehmen, die im selben Gebäude eingemietet sind, einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch eingerichtet.

«Wir sind mit dem Vorhaben auf viel Akzeptanz gestossen, und praktisch alle Unternehmen im Haus können davon profitieren», freut sich August Wildhaber, Verantwortlicher Immobilien bei OBERHOLZER. Rund 65 Prozent des «Stroms vom Dach» wird für den Eigenbedarf benötigt. Zudem gibt es bereits Überlegungen, eine Elektro-Ladestation zu eröffnen, was die Eigenbedarf-Quote noch erhöhen würde.

Photovoltaik ist bei jedem Um- oder Neubau ein Thema

Der Entscheid für den Bau einer Photovoltaikanlage ist bei OBERHOLZER primär aufgrund der Nachhaltigkeit gefällt worden. «Wir wollen unseren Beitrag zur Energiewende leisten», so Wildhaber. Natürlich müsse sich das Projekt aber auch wirtschaftlich lohnen, geht es dabei doch um eine Grossinvestition von über einer halben Million Franken. «Wir sind überzeugt, dass es langfristig rentiert, und wir sind mit der Umsetzung sehr zufrieden. Wir würden es jederzeit wieder machen.»

Mit ihrer Investition liegt die OBERHOLZER Bauleistungen AG voll im Trend. «Photovoltaikanlagen sind mittlerweile praktisch bei jedem Um- oder Neubau ein Thema», erklärt Patrik von Aarburg von der EWJR. «In den meisten Fällen müssen wir es gar nicht speziell erwähnen – die Kunden wünschen bereits von sich aus eine Abklärung.»

OM, Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG