Arbeitszeitgesetz, Ökonomisierung, steigende Qualitätsansprüche, Innovationsdruck, Generation Y – die Weiter- und Fortbildung der Medizin steht vor grossen Herausforderungen. So bleibt immer weniger Zeit zum Lernen inner- und ausserhalb des Operationssaals. Zudem führen traditionelle Formen der Wissensvermittlung, wie beispielsweise reines «Learning by doing» oder «See one – do one – teach one» nicht systematisch zu steigenden Lernkurven und Expertise. Das im Spital Linth neu implementierte Schulungs- und Trainingszentrum, welches in Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital St. Gallen (KSSG) eingerichtet wurde, bietet nun angehenden Chirurgen die Möglichkeit, ausserhalb des Operationssaals ihre Expertise zu erhöhen, fehlerhafte Gewohnheiten zu vermeiden und damit die Qualität in der medizinischen Behandlung zu steigern.
Simulieren, trainieren und wiederholen
Seit dem Sommer 2021 verfügt das chirurgische Departement des Spital Linth über ein solches Trainingszentrum. Hier üben die angehenden Chirurginnen und Chirurgen an Laparoskopietrainern und realitätsnahen Modellen, um sich auf die zukünftige Arbeit im Operationssaal vorzubereiten. Neben dem grundlegenden Umgang mit chirurgischen Instrumenten, werden dabei die verschiedenen Naht- und Knotentechniken der minimalinvasiven und der offenen Chirurgie erlernt. Unterschiedlichste Operationen der Basischirurgie bis hin zu komplexen Operationssituationen können hier simuliert und beliebig oft trainiert und wiederholt werden.