Wer hat nicht schon mal davon geträumt, alles hinter sich zu lassen und sein Glück irgendwo in der Fremde zu suchen? Solche Auswanderungsträume waren im 19. Jahrhundert weitaus üblicher als heute. Insbesondere im Linthgebiet. Die Armut war drückend und die Dörfer froh, wenn sie arme Schlucker los wurden. Genau diesem Thema widmet sich das neue Museum Reisebüro Linth in Kaltbrunn.
Der Mann, durch dessen Initiative das Museum in einem alten Bauernhaus zustande kam, heisst Peter Brunner, Präsident der Kulturkommission Kaltbrunn. Während einer Führung erklärt er, weshalb das Thema Emigration für die Region so wichtig war: «Um 1850 war das Linthgebiet der Auswanderungs-Hotspot der Schweiz. Vor allem in den Gemeinden Schänis, Kaltbrunn und Benken kam es zu einem regelrechten Exodus.» So seien etwa alleine in Schänis in einem Jahr 400 Leute emigriert – dies bei einer Einwohnerzahl von 1600. Das Ziel ihrer Sehnsucht war in den allermeisten Fällen Nordamerika.