Wie reagieren Kinder auf die Corona-Krise?
Karin Zink: Unterschiedlich. Je nachdem, wie der Charakter des Kindes ist, reagiert es auf Situationen. Es sieht darin eine Herausforderung, die es meistern kann. Oder auch eine Bedrohung. Jugendliche tauschen sich unter Freunden digital aus, holen sich selbständig die Informationen. Hier kann man die Bereitschaft zu einem Gespräch signalisieren. Bei einem jüngeren Kind sind die Eltern gefordert, das Kind altersentsprechend zum Corona- Virus zu informieren. Die Angst muss eingeordnet werden, sie muss fassbar sein.
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
Es kommt stark darauf an, wie die Eltern selber damit umgehen. Ob Eltern Hamsterkäufe machen, die Angst haben, selber krank zu werden. Die Situationen in den Familien sind unterschiedlich. Für alle gleich ist, dass wir so etwas noch nie erlebt haben. Innert ein paar Wochen wurde unser Alltag auf den Kopf gestellt. Wie hat die Krise die Eltern getroffen. War sie destabilisierend? Haben die Eltern partnerschaftliche Probleme? Haben sie Existenzängste? Solche Krisen können Ängste hervorrufen, nicht nur bei Kindern und Jugedlichen.