Vom 1. bis am 31. März 2021 konnten Interessierte ihre Stellungnahme zum «Leitbild Zentrum Jona» mittels E-Mitwirkung einreichen. Dieses Leitbild zeigt ein städtebauliches Zielbild 2040 für das Zentrum Jona sowie daraus abgeleitete Massnahmen auf.
Rückmeldungen für Leitbild und für weitere Projekte
Nun hat der Stadtrat hat den Bericht dazu verabschiedet. Es gingen 150 Rückmeldungen von 32 Personen oder Organisationen ein.
41 Rückmeldungen werden im Zusammenhang mit dem Leitbild direkt oder teilweise berücksichtigt. 67 Rückmeldungen sind für weitere Projekte (wie z.B. das Gesamtverkehrskonzept oder die Ortsplanungsrevision) beziehungsweise für eine nachfolgende Planungsphase relevant. Neun Rückmeldungen finden keine Berücksichtigung. Weitere Rückmeldungen, die keinen konkreten Antrag enthielten, wurden zur Kenntnis genommen.
Streitpunkt Molkereistrasse
Inhaltlich lassen sich die Rückmeldungen wie folgt zusammenfassen:
- Der Prozess mit vorausgegangenen physischen Mitwirkungsveranstaltungen in Kombination mit der E-Mitwirkung wird sehr geschätzt und das Resultat insgesamt positiv gewürdigt.
- Die grösste Resonanz erhält das Massnahmenpaket «Jona-Promenade». Diese Massnahmen sind im Zusammenhang mit der hochwassersicheren Neugestaltung der Jona zu berücksichtigen. Aufgrund der hohen Komplexität der Thematik sind keine schnellen und günstigen Lösungen möglich. Gewünscht wird im Wesentlichen eine bessere Erlebbarkeit des Flusses, indem die Zugänglichkeit verbessert wird.
- Verschiedene verkehrliche Themen, meist mit der Absicht einer Verkehrsberuhigung oder Verlagerung, werden angesprochen (Molkereistrasse, Werkstrasse, Spinnereistrasse). Die Meinungen gehen dabei auseinander. Die Molkereistrasse soll in den Augen vieler mit deutlich reduziertem Verkehrsaufkommen attraktiver für den Fuss- und Veloverkehr gestaltet werden. Andere wiederum wünschen den Erhalt der Parkplätze und befürchten andernfalls kontinuierliches Aussterben des Joner Zentrums.
- Es sind Sorgen um den Verlust und die geringe Beachtung von städtischen Freiräumen auszumachen. Die innere Landschaft, welche im Grün- und Freiraumkonzept beschrieben ist, wird im Bestand noch nicht wiedererkannt. Die verbleibenden Freiräumen sollen mit konkreten Massnahmen gestärkt und erhalten werden (z.B Rütiwies, Meienberg, Frohbühl, Friedhof).
- Für den Grünfelspark wird die Entwicklung eines naturnahen Stadtparks mit Fokus auf Ökologie im Siedlungsraum gewünscht. Es sollen Verweilinseln und Aufenthaltsangebote für Jung und Alt geschaffen werden.
Stadtrat legt Wert auf Meinungen
Der Stadtrat legt Wert darauf, dass das Leitbild Jona und die Rückmeldungen aus den Mitwirkungsprozessen bei der Weiterentwicklung des Zentrums Jona berücksichtigt werden. Priorität behandelt wird zum Beispiel die «Jona Promenade». Als Voraussetzung für die Projektierung werden die Anforderungen des Hochwasserschutzes entlang der Jona geklärt und ein Gesamtkonzept für die Promenade erarbeitet.
Ebenfalls mit zuoberst auf der «To-Do-Liste» stehen folgende Punkte:
- Erarbeitung konzeptionelle Grundlagen zur inneren Landschaft und Freiraumvernetzung als Grundlage für die Ortsplanungsrevision
- Einleitung des Planungsprozesses zur Molkereistrasse und Weiterführen des Dialogs mit der Bevölkerung und den Grundeigentümerschaften
- Prüfung von Zwischennutzungen und provisorische Aktivierung / Eingriffen, insbesondere im Zusammenhang mit der Promenade und dem Stadttor-Platz