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Sport
05.08.2021
06.08.2021 10:55 Uhr

Sandra Stöckli mit Linth24-Olympia-Tagebuch

Sandra Stöckli berichtet ab jetzt auf Linth24 über die Vorbereitungen der Paralympics in Tokio.
Sandra Stöckli berichtet ab jetzt auf Linth24 über die Vorbereitungen der Paralympics in Tokio. Bild: Linth24
Die Handbikerin Sandra Stöckli hat sich für die Paralympics 2020 qualifiziert. Auf Linth24 berichtet die Rapperswil-Jonerin exklusiv von ihren Vorbereitungen und Erlebnissen rund um Tokio.

Die Handbikerin und Para-Cycling Athletin Sandra Stöckli fliegt an die Paralympics nach Tokio. Ab jetzt berichtet die Rapperswilerin in Form eines Tagesbuches exklusiv auf Linth24 über ihre Vorbereitungen. Und ab 24. August dann direkt aus Tokio, wo sie beim Zeit- und beim Strassenrennen an den Start geht. 

Sandra Stöckli, sind die Koffer für Tokio schon gepackt?
Die Koffer werde ich wohl erst fünf Tage vor Abflug packen. Bezüglich Kleider ist es sehr einfach, weil ich vor allem die offiziellen Olympiakleider mitnehme, und das sind die gleichen, welche die Athletinnen und Athleten an den Olympischen Spielen tragen.

Wie sieht der Fahrplan bis zu den Wettkämpfen aus? Sie starten ja am 31. August und am 1. September.
Zuerst fand in Davos ein Trainingslager statt, danach ging es gleich weiter an den «Olympiatag» im Solothurnischen. Dort erhielten wir Informationen von der Delegationsleitung - das Highlight war, als wir die offiziellen Olympiakleider aussuchen und probieren konnten. Bis am 8. August bin ich bei Swissc Cycling in Grenchen, wo ich mich für Japan akklimatisieren kann. Dort gibt es eine Hitzekammer, darin können die exakten klimatischen Bedingungen von Tokio simuliert werden.  Und Am 23. August, kurz vor 23.00 Uhr, geht dann der Flieger nach Tokio.

Wie sieht es bezüglich des Materials aus?
Das ist es eine immens grosse, logistische Herausforderung. Es ist unvorstellbar, was wir da alles mitnehmen müssen. Ich reise mit zwei grossen Boxen resp. zwei komplett bereiten Handbikes und zusätzlich sehr viel Reservematerial, um fast ein drittes Handbike parat zu haben.

Sie haben die Eröffnungsfeier in Rio erlebt, die Sie als gigantisch beschrieben. Wie sieht es dieses Jahr in Tokio aus?
Gleich wird es sicher nicht mehr werden. In Rio war das Maracanã-Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt. In Tokio gehen wir davon aus, dass auch unsere Spiele teils unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Aber das ist noch offen. Für mich ist es aber dieses Mal sowieso anders, da wir Velofahrerinnen und -fahrer aufgrund der Corona-Restriktionen sowieso erst am Einfliegen sind, wenn die Eröffnungsfeier stattfinden, somit verpasse ich diese sowieso.

Was für Ziele setzen Sie sich für Tokio?
Ich fahre zwei Rennen, ein Zeit- und ein Strassenrennen. Bezüglich der Zielsetzung haben wir eine Erschwerung, da es eine Zusammenlegung der Kategorien gab. Meine Kategorie ist die WH4, und die bekommt keinen eigenen Medaillen-Satz. Wir müssen aufgrund der Klassen-Zusammenlegung gegen Athletinnen antreten, die zum Teil weniger behindert und dementsprechend auch stärker sind. Dadurch ist es für mich schwierig, eine Zielsetzung bezüglich eines Rangs zu formulieren. Durch die Zusammenlegung kann es also sein, dass zum Beispiel ein achter oder neunten Platz für mich bereits ein wahnsinnig gutes Ergebnis ist. Eines ist für mich sicher: Ich will mit den schnellsten Fahrerinnen ein klares Wort mitreden können. Ich reise schliesslich mit dem Vizeweltmeistertitel nach Tokio – mein Ziel ist minimum ein Diplomrang.

Rolf Lutz, Linth24