Im Auenwald im Gäsi wurden im Frühsommer 2020 Bruchkanten aus Sand und Gestein mit verdächtigem Blauschimmer entdeckt. Schnell stellte sich heraus, dass die Bruchkanten Asbest (Sondermüll) enthalten. Direkt betroffen ist eine Fläche von einigen 100 Quadratmetern, dazu kommen die gefundenen Bruchstücke, die auf etwa 2000 Quadratmeter an Land und 1500 Quadratmetern im Wasser verteilt sind.
Absperren zum Schutz von Menschen
Gegenüber der Linth-Zeitung erklärt Jakob Marti, Leiter Umwelt und Energie beim Kanton Glarus, dass in einem Gespräch beschlossen wurde, das offene Gelände vorerst zuzuschütten und abzusperren, bis das Ausmass der Verunreinigung vorliege. Somit solle vermieden werden, dass Menschen zu Schaden kommen.
Bereits über 500 kg Bruchstücke entfernt
Schadstoffexperten von Basler & Hofmann wurden beauftragt, der Sache auf den Grund zu gehen. Da das betroffene Ufergebiet mit Büschen und Bäumen überwachsen ist, war es für die Mitarbeitern von Basler & Hofmann im März 2021 nicht einfach, die Kontaminierungen zu finden. Trotzdem konnten bereits über 500 Kilogramm asbesthaltige Bruchstücke vom Strand und vom Seegrund entfernt werden. Im Wasser wurden keine Spuren von Asbest gefunden, so die Linth-Zeitung.
Diskussionen um die Sanierung
Eine Möglichkeit zur Lösung des Problems wäre eine Totalsanierung. Das würde das Fällen des gesamten Baumbestandes sowie das Abtragen der gesamten Oberfläche bedeuten und laut Marti rund 100'000 Franken kosten. Die Minimalvariante hingegen würde vorsehen, nur jeweils die Erosionskante abzutragen und jährlich die Entwicklung zu kontrollieren. Auch der Mittelweg Teilsanierung wäre denkbar, dagegen sprechen würden dabei jedoch die Kosten und die Beeinträchtigung des Auenwaldes.
Die Zuständigen des Bundes, der Linthverwaltung und des Kantons sind momentan dabei, Für und Wider der verschiedenen Optionen miteinander abzuwägen, wie Jakob Marti gegenüber der Linth-Zeitung erklärt.
Derweil wird die Bevölkerung gebeten, zum eigenen Schutz das markierte Gebiet am Walensee nicht zu betreten.