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Freizeit
30.06.2021
25.03.2024 10:20 Uhr

Lido-Petitionärin Brunner: «Es gäbe bessere Lösungen»

Bianca Brunner: «Wir würden uns gerne mit Bauchef Leutenegger austauschen.»
Bianca Brunner: «Wir würden uns gerne mit Bauchef Leutenegger austauschen.» Bild: Boris Baldinger
Ihr gebührt ein grosser Dank, dass die Rapperswiler Badi Lido überhaupt noch offen ist. Jetzt nimmt Bianca Brunner Stellung zu den Übergangslösungen, welche die Stadt der Bevölkerung vorschlägt.

Wäre es nach dem Entscheid der Stadt Rapperswil-Jona gegangen, hätte sich seit über einem Jahr niemand mehr in der Badi Lido vergnügen können, obwohl der Neubau auf Eis gelegt war. Dass der Badibetrieb 2020 doch noch aufgenommen wurde, dafür war Bianca Brunner mit ihrer Petition verantwortlich. 

«Für mich ist es unverständlich, dass die Stadt die Grundsatzfrage nun nochmals stellt», wundert sich GLP-Vorstandsmitglied Brunner jetzt aber in ihrem Communiqué. «Mehr als 2000 Leute haben gesagt, dass das Lido bis zur Sanierung offen sein soll. Daher sind 2 von 3 Optionen bereits vom Tisch.» Im Linth24-Interview erläutert die Petitionärin die Hintergründe ihrer Beanstandung und verrät, wie sie sich die neue «Badi Lido» vorstellt.

Linth24: Frau Brunner, wie oft waren Sie diesen Sommer schon in der Badi Lido anzutreffen?

Bianca Brunner: Meine Tochter ist mindestens einmal in der Woche da. Ich selbst war nicht so oft dort. Wir hatten früher immer die Saisonkarte und waren manchmal nur für ein oder zwei Stunden gegangen. Jetzt, da es die Saisonkarte wieder gibt, werden wir wieder öfter gehen.

«Die Bevölkerung hat schon mehrere Male klar gesagt, dass sie die Lido Badi will»
Bianca Brunner, Vorstand GLP Linth Rapperswil-Jona

Mit 2 der 3 Übergangs-Vorschläge der Stadt Rapperswil-Jona, welche von der Bevölkerung beurteilt werden können, sind Sie nicht einverstanden. Warum?

Ich begrüsse sehr, dass die Stadt ein Mitwirkungsverfahren macht. Es ist sehr wichtig die Bevölkerung zu involvieren, aber bei dieser Umfrage bin ich skeptisch. Die Bevölkerung hat schon mehrere Male klar gesagt, dass sie die Lido Badi will, deswegen machen die angesprochenen zwei Varianten keinen Sinn.

Sie unterstützen immerhin die Variante 1 «Instandstellung».

Die Bevölkerung hat in mehreren Befragungen bekräftigt, dass sie in Rapperswil-Jona eine Badi wünscht, deswegen finde ich die erneute Umfrage müssig. Die einzige plausible Option ist für mich die Variante «Instandstellung». Das Thema Lido Badi hat in der GLP zu einer intensiven Diskussion geführt über alternative Lösungen für die Instandstellung. Wir würden uns gerne mit Bauchef Leutenegger dazu austauschen.

«Es gäbe aus meiner Sicht andere und bessere Lösungen»
Bianca Brunner, Vorstand GLP Linth Rapperswil-Jona

Sie fragen allerdings in Ihrer Pressemitteilung, ob das «die einzige und beste Lösung zur Renovation des Lidos ist». Was wäre denn Ihr Vorschlag?

Nachhaltig Sanieren. Ich bin keine Bauspezialistin, meiner Meinung sollte die Stadt prüfen, ob nicht die Erneuerung der Schwimmbecken und der Technik mit Basis der bisherigen Planung realisiert werden könnte. Für die Gastronomie und eventuell für die Garderoben könnte ein Provisorium erstellt werden, sofern das Badegebäude gar nicht mehr genutzt werden kann. Die Vorteile dabei wären, dass nicht in ein Provisorium investiert wird, sondern in eine definitive Lösung für den Teil Schwimmbecken und Technik. Wenn die heutigen Becken provisorisch saniert werden, führt dies bereits zu einem Unterbruch von 2022 bis 2024. In 10-15 Jahren würde das Bad dann neu gebaut und der Badebetrieb müsste nochmals unterbrochen werden.

Wie denken Sie über die Zeitspanne von 10 bis 15 Jahren, bis der Badi-Neubau erfolgt sein dürfte?

10 bis 15 Jahre ist eine lange Zeit. Deswegen wünsche ich mir dieses Treffen mit der Stadt. Es gäbe aus meiner Sicht andere und bessere Lösungen.

«Ein No Go wäre ein teures und 'usäputztes' Restaurant»
Bianca Brunner, Vorstand GLP Linth Rapperswil-Jona

Hätten Sie das Zepter für die Rosenstadt in der Hand: Wie würden Sie das Projekt «Badi Lido» anpacken?

Von Anfang an hätte ich mir von der Stadt mehr Transparenz und bessere Planungen gewünscht. Heute sollte nicht mehr in Frage gestellt werden, ob die Bevölkerung überhaupt eine Badi will.

Konkret: Wie sieht Ihre Traumbadi Lido aus?

Für mich stimmt schon vieles an der Lido Badi. Sie ist nicht nur eine Familien-Badi, sondern auch unser lokales Trainingswasser. Die Kinder können ab einem gewissen Alter und nach dem WasserSicherheits-Check allein dorthin gehen, was am See nicht so optimal ist. Es hat dort grosse Wiesen, auf denen man Volleyball und Fussball spielen kann.

Die Rutsche ist genial! Das hat mir immer sehr viel Spass gemacht. Aber Achtung, stauen ist nicht erlaubt. Im Restaurant kann man nicht nur im Sommer für einen bezahlbaren Betrag eine Glace schlecken, Kaffee trinken, etwas essen und die Seesicht geniessen...

Ein No Go wäre ein teures und «usäputztes» Restaurant! Kleine Wünsche meinerseits: Die Sauna-Anlage reaktivieren und zusätzliche Bäume für mehr Schatten.

Sibylle Marti, Linth24