Wer die Güselsäcke mal an die Strasse gestellt hat, verschwendet kaum einen Gedanken daran, was damit passiert. Die Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Linth in Niederurnen, die jedes Jahr bis zu 116 000 Tonnen Siedlungs- und Industrieabfälle aus der Region verwertet, ist aber längst ein Hightech-Unternehmen, das deshalb den Untertitel «Energie + Recycling» trägt. Finanziert wird das Ganze mit den Abfallgebühren.
Nun steht nach 20 Jahren wieder einmal ein gewaltiger Investitionsschub an, wie die KVA Linth am Montag mitteilte. Das Werk soll für nicht weniger als 198 Millionen Franken umfassend erneuert werden. Ziel dieses Projekts «KVA Linth 2025» ist «die zeitgemässe und umweltverträgliche Abfallverwertung sowie die Versorgungssicherheit im Verbandsgebiet».
Beide Ofenlinien werden neu
So soll die rund 40-jährige Ofenlinie 2 ersetzt sowie die 2001 erbaute Ofenlinie 1 saniert werden. Komplett neu werden auch die Abgasreinigungen der beiden Ofenlinien, die Dampfturbinen zur Stromproduktion machen einer effizienteren Turbogruppe Platz, und für eine bessere Metallrückgewinnung wird auf Trockenschlackenaustrag umgerüstet.
Die neue Technik ist auf eine Generation, also auf die nächsten 20 bis 30 Jahre ausgelegt. Der ganze Umbau, der innerhalb des bestehenden Bestands realisiert wird, soll im Jahr 2024 starten und 2028 beendet sein.
Abstimmung in allen Gemeinden
Da die KVA Linth in Niederurnen ein Gemeinschaftswerk von insgesamt 28 Verbandsgemeinden vom Glarnerland über die st. gallischen Bezirke See und Gaster sowie alle Gemeinden der schwyzerischen Bezirke March und Höfe bis hinauf nach Einsiedeln und ins Ybrig ist, sind diese auch für die Finanzierung zuständig. Die Urnenabstimmungen in unserer Region finden im Mai 2022 statt.