Wieso, glauben Sie, hat die JMS in Eschenbach eine derartig einmalige Stellung?
Sie sind sicher hervorragend aufgestellt und vernetzt. Sie konnten über viele Jahrzehnte Know-how und Beziehungen aufbauen, die tragfähig sind. Das darf man ruhig anerkennen. Gleichwohl schleckt es keine Geiss weg, von was die JMS lebt: billige Beschaffung von Land zum Zweck möglichst günstig Ware zu verlochen. Man lebt ja primär von Kiesabbau, und das hat den wunderbaren Nebeneffekt, dass mit jeder Kiesgrube wieder ein Füllort als Deponie entsteht. Jetzt wird das Monopol noch perfekt, wenn man neben A-Stoff (einfaches Aushubmaterial) auch B-Stoff (Abbruchmaterial, wenig belastete Reststoffe) deponieren kann.
Wie läuft das denn in anderen Gemeinden?
In Kaltbrunn schmetterte der Gemeinderat eine festgesetzte Deponie ab. Die Gemeinderäte von Grüningen und Gossau haben eine eigene Organisation aufgebaut, um gemeinsam mit der Bevölkerung gegen Deponiebetreiber vorzugehen. Sie sagten sich alle, wir haben als Standort nichts von Deponien ausser negative Effekte.
Und weshalb wehrt sich Eschenbach nicht?
Weil der Gemeinderat die Haltung vertritt, man müsse Hand bieten, weil das einem überregionalen Bedürfnis entspreche. Fest steht, dass es nachvollziehbare Verbindungen zur Ortsgemeinde Rapperswil-Jona gibt. Diese erhofft sich von der Deponie einen schönen Gewinn. Dass Rapperswil-Jona eine Vormachtstellung in der Region hat, ist allgemein bekannt, ebenso die fliessende Grenze zwischen Ortsgemeinde und der politischen Gemeinde Rapperswil-Jona.
Können Sie die Rolle der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona genauer erklären?
Der ganze Grund und Boden der Deponie Sonnenfeld gehört der Ortsgemeine Rapperswil-Jona. Und diese verspricht sich damit das Loch zu stopfen, das sie aufgrund anderer Baustellen hat. Und es sind substanzielle Beträge, die man sich erhofft. Man kann davon ausgehen, dass es auch handfeste politische Interessen gibt, die hinter dem Projekt stehen. Man will die Deponie einfach nicht bei sich selber, sondern lieber in Eschenbach. Lassen Sie es mich so formulieren: Wenn sich sieben Füchse und eine Gans zum Nachtessen treffen, ist es klar, was auf dem Speiseplan steht. Und wenn das Mahl in Eschenbach stattfindet, finden das alle okay.