Einen Ausflug der besonderen Art erlebte eine Gruppe des Marchrings, der kulturhistorischen Gesellschaft der March. Zuerst führte die Carfahrt nach Amden. Im Ortsmuseum referierte Stefan Paradowski, Marchring-Vorstandsmitglied, zum Thema «Die Künstlerkolonie um 1905 in Amden – Der Monte Verità der Linthregion».
Hoch über dem Walensee hatte sich nach der vorletzten Jahrhundertwende um den Lebensreformer Josua Klein eine Gruppe von Künstlern, Schwärmern und Ausstiegswilligen eingefunden, die die Vision einer ländlichen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft verfolgten. Fidus alias Hugo Höppener, ein Architekturfantast, plante Tempelbauten für Amden und Ascona.
Das Siedlungsprojekt scheiterte, aber um 1912 bildete sich eine Künstlergruppe, deren Mittelpunkt der Maler Otto Meyer-Amden war. Der Tempel in Amden wurde nicht verwirklicht.
Monumentales Paxmal in Walenstadt
Karl Bickel (1886-1982) hingegen realisierte eine Vision, löste ein Versprechen ein: Er schuf das Paxmal mit zwei mächtigen Mosaikwänden. Dorthin ging die Reise weiter. Pius Fries, Mitglied der Karl-Bickel-Stiftung, empfing die Märchler Gruppe und machte sie mit dem monumentalen Werk auf Schrina-Hochrugg vor den aufsteigenden Wänden der Churfirsten bekannt.
1913 erkrankte Karl Bickel an Tuberkulose. Er gelobte, sein Leben sinnvoll zu gestalten, wenn er davonkommen sollte. Er genas und erstellte eigenhändig das Paxmal von 1924 bis 1949. Dem Paxmal liegt der Urgedanke des Friedens zu Grunde. Eine Zeitlang wohnte der Künstler mit seiner jungen Familie im Giebel des tempelähnlichen Gebäudes.