Viele Generalversammlungen wurden seit Beginn der Pandemie rein elektronisch abgehandelt und so war es dem Vorstand des Kunstvereins Oberer Zürichsee ein grosses Anliegen, die 13. Mitgliederversammlung, wenn auch nur mit 40 erlaubten Mitgliedern und so ganz ohne den gewohnten Apéro, sehr real stattfinden zu lassen. Damit aber alle Mitglieder zu ihrem Recht kamen, wurden im Vorfeld die Abstimmungspunkte auch elektronisch versandt und entgegengenommen.
«Inspiration und Widerstand»
Umrahmt wurde die Versammlung mit zwei Führungen durch die eindrucksvolle Ausstellung «Inspiration und Widerstand» von Martin Arnold Rohr in der Alten Fabrik Rapperswil. Kuratorin Hedi K. Ernst entführte die interessierten Mitglieder in eine kunstgeprägte Welt, die 25 Jahre kreatives Schaffen widerspiegelt. Rund 150 Werke aus verschiedenen Perioden, viele davon in den Farben schwarz und weiss, zeigen die unglaubliche Vielfalt des Künstlers. Grossformatige Werke wie «Tanz ins Licht», die von der schieren Grösse verbunden mit der Exaktheit der Details leben, wechseln sich mit kleinformatigen Werken ab. Miniaturschachteln, ehemals Behältnisse von «Familiendrogen» wie Enzian etc. aus der Drogerie, bekamen aus Künstlerhand ein neues Innenleben, dessen Entdecken spannend und lohnend ist.
Eine überschäumende Dynamik
Grössere Skulpturen, aus alten bekannten Objekten neu zusammengestellt, erzählen sehr humorvolle Geschichten. Die Werke faszinieren durch ihre Unterschiedlichkeit, eine überschäumende Dynamik, dann wieder in sich ruhende Objekte und ziehen den Betrachter durchweg in ihren Bann. Assoziationen entstehen bei jedem anders, so Ernst, je nach dem, was er in seinem Leben erfahren hätte. Und genau das macht das Eintauchen in Rohrs Werke so überaus spannend. Die sehenswerte Ausstellung ist noch bis 30. Mai offen.