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Kanton
26.02.2020
17.05.2020 22:46 Uhr

Tag der Kranken: soziale Teilhabe wichtig

Jeweils am ersten März-Sonntag ist der «Tag der Kranken», mit Aktionen und Veranstaltungen zum Thema «Gesundheit und Krankheit». Die St. Galler Gesundheitschefin Hanselmann besucht an diesem Tag Spitäler und die Spitex im Kanton. Das Motto dieses Jahr: «Ich bin mehr als meine Krankheit(en)».

In der Schweiz leiden 2,2 Millionen Menschen an einer chronischen Krankheit. Das zeigen die Erhebungen für den nationalen Gesundheitsbericht 2015. Eine chronische Erkrankung beeinflusst den Alltag der betroffenen Menschen massgeblich. Aber gerade Menschen mit einer chronischen Krankheit haben viel Erfahrung darin, die Krankheit in den Alltag zu integrieren und sich weiterhin Beruf und Sozialleben zu widmen. So zeigt eine Analyse mit Daten aus dem Schweizer Haushalt-Panel, dass über die Hälfte der Befragten mit einer chronischen Krankheit aktiv in einem Verein ist und ein Drittel Freiwilligenarbeit leistet.

Kontakte pflegen – ein Allzweckmittel

Dieses soziale Engagement ist doppelt wirksam: Es nützt nicht nur der Gesellschaft, sondern auch den Menschen mit einer chronischen Krankheit oder Beeinträchtigung. Studien bestätigen, dass das Eingebundensein in die Gesellschaft eine positive Wirkung auf die Gesundheit hat. Soziale Kontakte verbessern die Lebensqualität und den selbst wahrgenommenen Gesundheitszustand. «Menschen mit sozialen Kontakten leben länger und sind körperlich und psychisch gesünder als Menschen, die einsam sind. Gerade für Menschen mit einer chronischen Erkrankung bedeutet das Mitmachen in einem Verein oder der regelmässige Austausch mit Freunden ein Stück Normalität, das Wunder wirken kann», ist Gesundheitschefin und Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann überzeugt.

Krankheit nicht ins Zentrum stellen

Auf ihren Besuchen wird Heidi Hanselmann von Generalsekretär Donat Ledergerber begleitet. «Für viele Menschen mit einer chronischen Krankheit ist es wichtig, die Normalität im Alltag so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Sie wollen die Krankheit in das eigene Leben integrieren und vor allem das Leben selbst und nicht permanent die Krankheit ins Zentrum stellen», ergänzt Ledergerber. Viele Betroffene möchten auch nicht dauernd über ihre Krankheit oder Beeinträchtigung sprechen. Ihnen ist es wichtig, dass man ihnen auf Augenhöhe begegnet und sie in die Gesellschaft eingebunden sind.

  • In der Region wird Hanselmann bei der RaJoVita-Spitex in Rapperswil vorbeischauen.
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  • Die Gesundheitsdirektorin wird ausserdem das Spital Linth in Uznach besuchen. Bild: Linth24 / Web /freie Nutzung
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Direkter Austausch im Spital und mit den Spitex-Mitarbeitenden

Regierungspräsidentin Heidi Hanselmann und Generalsekretär Donat Ledergerber besuchen dieses Jahr die Spitex Gossau und die Spitex RaJoVita in Rapperswil-Jona. Ausserdem steht ein Besuch an den Spitalstandorten Uznach und Walenstadt auf dem Programm. Die Gesundheitschefin nutzt den Tag der Kranken auch, um den Patientinnen und Patienten ihre Genesungswünsche persönlich zu überbringen und den Mitarbeitenden ihre Wertschätzung für das grosse Engagement zu zeigen.

Der Verein «Tag der Kranken»

Der Tag der Kranken wurde 1939 von der Tuberkulose-Ärztin Dr. med. Marthe Nicati ins Leben gerufen und ist heute ein gemeinnütziger Verein. Mitglieder des Vereins sind Patientenorganisationen, Gesundheitsligen, Branchen- und Fachverbände, die Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) und andere im Gesundheitswesen tätige Vereinigungen und Verbände.

Der Tag der Kranken sensibilisiert die Bevölkerung einmal pro Jahr zu einem besonderen Thema aus dem Bereich Gesundheit und Krankheit. Schweizweit finden dazu Aktionen und Veranstaltungen statt mit folgenden Zielen:

- Beziehungen zwischen Gesunden und Kranken fördern,

- Verständnis für die Bedürfnisse der Kranken schaffen,

- an die Pflichten der Gesunden gegenüber kranken Menschen erinnern;

- Anerkennung für die Tätigkeit all jener, die sich beruflich oder privat für Patientinnen und Patienten sowie für Kranke einsetzen.

OM, Kanton St. Gallen