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Rapperswil-Jona
14.02.2020
14.02.2020 22:26 Uhr

Rapperswiler Legende Fredi Fergg verstorben

SCRJ-Präsident und Generalagent Fredi Fergg † mit Goali Hugo Stössel.
SCRJ-Präsident und Generalagent Fredi Fergg † mit Goali Hugo Stössel.
In der Nacht vom Donnerstag den 6. auf den 7 . Februar ist der weit über Rapperswil-Jona hinaus bekannte Fredi Fergg im Alter von bald 89 Jahren im Schlaf von dieser Welt gegangen. Ein Nachruf.

Fredi Fergg gehörte in den letzten Jahrzehnten zu den grossen Figuren von Rapperswil-Jona. Als den Sport prägender Präsident führte er den Schlittschuhclub Rapperswil-Jona SCRJ von 1971 bis 1976 und amtete zwischen 1979 und 1982 als Geschäftsführer des Clubs – wobei es über ihm dann keinen Präsidenten gab.

In seiner letzten präsidialen Saison beendeten die Eishockeyaner die Saison gar auf dem 1. Platz der Nationalliga B.

Zu Fuss von Zug nach Rappi
Legendäres leistete Fergg nicht nur als Kenner des Eishockeys, sondern auch als unermüdlicher Motivator. In der Saison 1979/80 löste er zusammen mit seinem Trainer Roland Vonmentlen eine Wette ein und marschierte nach dem gewonnenen Spiel in Zug zu Fuss aus der Innerschweiz nach Rapperswil. Natürlich wurden die zwei tapferen Eishockeyaner in Rapperswil dann mitten in der Nacht von den Fans frenetisch empfangen.

In dieselbe Periode fiel auch der Bau des sogenannten «Ballons». Die erste Eishalle des Clubs war deshalb kein Gebäude, sondern ein aufgeblasenes, riesiges Gummigehäuse, welches Fredi Fergg und der damalige Supporter-Präsident Luigi Martelli Anfang der 1980er-Jahre wagemutig in der Innerschweiz für satte 250'000 Franken kauften.

Der Versicherungsmann
Fredi Fergg hinterliess aber nicht nur als Sportfunktionär grosse Fussspuren. Als erfolgreicher Generalagent der damaligen National-Versicherung unterstützte er viele Vereine quer durch die Stadt und die Region. Und als versierter Versicherungsunternehmer und gebürtiger Glarner vertrat er seine Versicherung nicht nur am Obersee sondern auch im ganzen Glarnerland. Es gab zwischen Seedamm und Tödi kaum eine Firma, die nicht mit ihm oder einer seiner mehrere Dutzend zählende Versicherungs-Crew in Kontakt war.

Naturfreund und Lebemensch
Der unermüdliche Mann war aber nicht nur für seine Leistungen im Sport und als Geschäftsmann bekannt, sondern beeindruckte auch als Mensch. Gesellschaftliche Anlässe und Stammtische zogen ihn genauso an wie die Natur, die Berge oder der Schnee. Selbst mit 85 Jahren bretterte er noch über die Pisten und zählte am Abend die Kilometer, die er hinter sich liess. Und kein Tag durfte vergehen, ohne dass er mit seinem Hund durch Wälder und Wiesen streifte.

2016 trafen Fergg drei Hirnschläge, von denen er sich nur langsam erholte. Trotzdem war es ihm danach noch ab und zu möglich, mit seiner Frau Bea, seinen Söhnen This und Ueli oder seiner Tochter Monica ein Eishockeyspiel zu besuchen.

Nun schweigen Witz und Charme von Fredi Fergg für immer. Er wünschte, still abzutreten. Er wollte ein Begräbnis nur im Kreise seiner Lieben. Und eine Todesanzeige erst, nachdem seine Asche verstreut sei. Wo dies ist, das müsse ein Geheimnis seiner Familie bleiben, bestimmte Fredi. So war er, bis zum letzten Atemzug.

Wir behalten ihn in bester, freundschaftlicher Erinnerung.

Bruno Hug, Linth24