«Seit Mitte Februar verzeichnet die Schweiz eine deutliche Untersterblichkeit. Das befeuert die politische Debatte um sofortige Lockerungen.
Aktuelle Zahlen zeigen: Seit Ende letzten Jahres hat sich die Situation geändert. Starben in der Woche 51 letztes Jahr noch 1989 Menschen über 65, waren es in der 12. Woche dieses Jahres noch 999. Vor gut drei Monaten starben also exakt doppelt so viele ältere Menschen pro Woche als jetzt. In der Zeit vom 15. Februar bis am 28. März wurden bis jetzt etwa 1090 Todesfälle weniger als erwartet registriert, heisst es auch vom Bundesamt für Statistik.
Der Bundesrat übertreibt
Die Zahlen zeigen eindeutig, dass der Bundesrat übertreibt. Dass trotz steigender Fallzahlen, weil mehr getestet wird, deutlich weniger Menschen sterben, befeuert die politische Debatte um Lockerungen. Der Bund spricht von Mutationen und einer dritten Welle. Die Zahlen zeigen aber, dass viel weniger Leute sterben als in anderen Jahren. Das zeigt klar, dass der Bundesrat mit den Massnahmen übertreibt und der Lockdown nicht mehr opportun ist.
Dabei spielt die Betroffenheit der Bevölkerung eine grosse Rolle. Immer mehr Risikopersonen sind geimpft und Schutzkonzepte sind vorhanden. Die wenigen Personen, die schwere Schäden von einer Infektion hätten, können sich immer noch selber schützen. Dafür muss nicht die ganze Bevölkerung im Lockdown sein.
Leben wurden wegen Corona nur wenig verkürzt
Für die Untersterblichkeit mitten in der Pandemie gibt es zwei Erklärungsansätze. Das BFS schreibt: Unter den etwa 8380 Personen im Alter von 65 Jahren und älter, die in der zweiten Welle mehr als erwartet verstorben sind, waren einzelne vermutlich in so schlechter Gesundheit, dass ihr Leben nur um wenige Wochen verkürzt wurde. Sprich: Ein Teil der Menschen, die in der zweiten Welle Corona zum Opfer gefallen sind, wären einige Wochen darauf erwartungsgemäss so oder so gestorben.»