Jäger werden zu jeder Tages- und Nachtzeit zu Wildunfällen aufgeboten, nicht nur um Formalitäten zu erledigen, sondern auch um verletzte Tiere vor Ort zu erlösen oder mit speziell ausgebildeten Hunden (Schweisshunde) nachzusuchen. Dabei hören sie von den Unfallverursachern immer wieder, dass ein Tier die Strasse unfallfrei überquert hat und dann unverhofft ein zweites vor das Auto gesprungen sei. Auf die Frage, weshalb sie denn beim ersten Tier nicht stark abgebremst oder gar angehalten hätten, lautet die Antwort in der Regel, dass das erste Tier die Strasse ja bereits überquert hatte.
Bei Sichtkontakt mit einem Wildtier – Vorsicht
«Uff, Glück gehabt» haben sich schon viele Autofahrer gesagt, wenn knapp vor ihnen ein Wildtier die Strasse überquert hat. Und dann knallt es trotzdem und ein Tier liegt schwer verletzt oder tot auf der Strasse. Der Blick war noch beim ersten Tier, der Fuss immer noch auf dem Gas...
Dies muss nicht sein, wenn man sich bewusst ist, dass Wildtiere in der Regel nicht allein unterwegs sind. Hat man Glück und ist knapp von einem Wildunfall verschont geblieben, so muss man trotzdem abbremsen, je nach Situation (bei Wildschweinen immer) gar anhalten. Denn das Risiko, dass weitere Tiere dem Ersten folgen, ist sehr gross. Das haben auch Erhebungen in der Region St.Gallen gezeigt, wo in mehr als der Hälfte der erfassten Unfälle das zweite oder dritte Tier vom Auto erfasst wurde.
Wucht des Zusammenpralls = Gewicht von Elefant
Ein Zusammenprall mit einem Tier hat es in sich, wie eine Grafik des Jagdverbands zeigt. Die Wucht, mit der ein Rothirsch bei Tempo 60 in die Frontpartei des PKW einschlägt, entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten: 5 Tonnen.