Der 6. März – im Glarnerland mit dem Fridolinstag ein Feiertag – wird in diesem Jahr in die Geschichte eingehen. An diesem Tag wurde entschieden, dass die Glarner das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest – notabene der grösste Sportanlass der Schweiz – in ihrem kleinen Kanton durchführen dürfen.
242:18 Stimmen
242:18 Stimmen lautete am Schluss das klare Verdikt der Abgeordneten des Eidgenössischen Schwingerverbands. Für die siegessicheren St. Galler eine Ohrfeige. Doch war denn die Glarner Kandidatur so viel besser als die der St. Galler Konkurrenten? Nein, die Kandidaturen waren zwar unterschiedlich, aber beide gut. Jene der St. Galler war bei näherem Betrachten sogar etwas weiter als jene der Glarner. Und dennoch gab es ein so deutliches Resultat.
Am Schluss war es das Gesamtpaket der Glarner, das die Stimmberechtigten überzeugen konnte. Tradition, Bescheidenheit, Brauchtum, Kampf und Kameradschaft schreiben die Glarner gross, was auch an der Zusammenarbeit über die Kantons- und Teilverbandsgrenzen hinaus zu sehen ist. Es sind Werte, die die Schwinger leben – und wohl auch deshalb auf viel Anklang gestossen sind.
Zurück zum Ursprung
Die Glarner setzten ausserdem nicht auf eine Strategie mit viel PR und grosser öffentlicher Aufmerksamkeit wie die St. Galler, sondern konzentrierten ihre Arbeit auf jene Personen, auf die es am Schluss ankam: die Abgeordneten. Und diese dankten mit ihrer Stimme für das Glarnerland.
Der Entscheid dieser Abgeordneten war schlussendlich auch ein Entscheid, in welche Richtung der Schwingsport in Zukunft gehen will. Und der Entscheid zu Gunsten der Glarner passt zum Weg zurück. Weg von riesigen Schwingfesten und Städten, zurück aufs Land, zurück zur Bescheidenheit, zurück zum Ursprung des Schwingsports.
400'000 Besucher erwartet
Die Glarner können also bilanzieren, dass sie alles richtig gemacht haben. Sie hatten das richtige Konzept, machten genau genug viel Werbung und konnten offenbar mit ihrem Kandidaturvideo, in dem sie vor allem auf viele Informationen und starke Bilder setzten, punkten.
Klar ist, dass der Entscheid vom Samstag für eine gesamte Region erfreuliche Auswirkungen haben wird – auch wenn wir 2025 erneut ein Eidgenössisches Schwingfest mit über 56 000 Zuschauern und 400 000 Besuchern erleben werden.