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04.03.2021
05.03.2021 14:03 Uhr

«Ich bin eine Mischung aus abgespaced und bodenständig»

Mit seinen gefühlsvollen Songs beschreibt der Rapperswiler Aaron Gefühle, welche er nicht in Worte fassen kann.
Mit seinen gefühlsvollen Songs beschreibt der Rapperswiler Aaron Gefühle, welche er nicht in Worte fassen kann. Bild: Linth24
Im Interview erzählt der Rapperswiler Music-Finalist Aaron, wer seine Idole sind, wie er zu MyCokeMusic Soundcheck kam und was er dort für Erfahrungen gemacht hat.

Linth24: Wie kamst du zum MyCokeMusic Soundcheck?

Aaron Keller: Ich bin mir ehrlich gesagt nicht mehr ganz sicher, aber jemand hat mir davon erzählt und dann habe ich mich angemeldet. Dafür musste man «nur» einen eigenen Song einsenden und dann wartete man auf den Anruf, ob man dabei ist oder nicht. Als der Anruf dann wirklich kam, war ich total aus dem Häuschen.

Und wie ging es weiter?

Nachdem die Finalisten gewählt waren, fand ein Workshop statt. Dort lernte man viele nützliche Dinge von den Coaches. Schade daran war, dass dieser nicht wie in den letzten Jahren an zwei Tagen vor Ort stattfand, sondern einfach an einem Morgen per Skype. Doch cool und hilfreich war der Workshop trotzdem.

«Als der Anruf kam, dass ich im Finale stand, war ich total aus dem Häuschen»
Aaron

Welcher Tipp deines MyCokeMusic-Coaches Baschi war der wertvollste?

Erst ist selber als Typ recht «abgespaced», aber wenn man mit ihm spricht merkt man, dass er total bodenständig ist. Er fand, dass ich ebenfalls ein gutes Mass zwischen «abgespaced» und bodenständig habe und riet mir, diese Art unbedingt beizubehalten. Er sagte, ich solle mit den Beinen auf dem Boden bleiben und diese beiden Seiten balancieren.

Wie war generell die Zusammenarbeit mit ihm?

Die Zusammenarbeit mit ihm und auch den anderen Leuten von MyCokeMusic Soundcheck ist toll. Im Moment arbeite ich mit verschiedenen Personen, welche mich in verschiedenen Bereichen coachen. Also zum Beispiel wie spricht man gut mit der Presse oder wie soll man sich auf Social Media präsentieren usw. Auch mit Baschi hatte ich ein Coaching, in welchem er mir Tipps zum Performen, zu der Musik und zum Songwriting gab. Dieser Prozess von Coaching und Tipps läuft schon seit meinem Einzug ins Finale und ich habe dabei wirklich sehr viel schon lernen können.

«Mein Coach Baschi riet mir, die Mischung zwischen 'abgespaced' und bodenständig beizubehalten»
Aaron

Was nimmst du von der gesamten Erfahrung bei MyCokeMusic mit?

Erstens ist das eine Erfahrung, an die ich mich wirklich gewöhnen könnte. Früher war es so: Ich hatte etwa einen grossen Auftritt im Monat oder ein grosses Interview und habe mich nur auf das vorbereitet. Jetzt bin ich die ganze Zeit am Interviews geben oder am Songs spielen. So muss man lernen, relativ spontan mit diesen Sachen umzugehen, sich nicht einen zu grossen Kopf darüber zu machen und immer präsent zu sein. Das lerne ich momentan sehr und werde das bestimmt auch mitnehmen, da ich selbstverständlich hoffe, dass es auch in Zukunft so sein wird.

Wie geht deine Reise nach MyCokeMusic Soundcheck weiter?

Egal, ob ich den Wettbewerb gewinne oder nicht, ich werde bestimmt weiterhin Musik machen und probieren, den Durchbruch zu schaffen und Fuss zu fassen in der Schweizer Musiklandschaft. Mein Traum ist es, Musik zu meinem Beruf zu machen.

«Man muss lernen, relativ spontan Interviews und Auftritten umzugehen und immer präsent zu sein»
Aaron

Wie sieht ein typischer Songwriting-Prozess von dir aus?

Das ist ziemlich schwer zu erklären. Manchmal, in einer Alltagssituation, höre oder sehe ich etwas, was ein bestimmtes Gefühl in mir auslöst, welches ich aber nicht mit Worten beschreiben kann. Der einzige Weg, wie ich dieses Gefühl zum Ausdruck bringen kann, ist, darüber einen Song zu schreiben. In der Regel mache ich die erste Strophe und den Refrain im Kopf und versuche, dort noch nichts aufzuschreiben. Sobald ich mit Aufschreiben beginne, dann ist das für mich so wie ein Pfeiler, welcher in den Boden gerammt wird und man nicht mehr gut «drumherum» arbeiten kann. Somit beginne ich erst mit dem Aufschreiben, wenn ich die erste Strophe und den Refrain im Kopf fertig habe.

Welches deiner Lieder liegt dir am meisten am Herzen?

Der Song, welchen ich eingereicht habe bei MyCokeMusic Soundcheck – Tumblin’ Around – ist mein neuster Song und dadurch ist er für mich am aktuellsten. Er liegt mir natürlich sehr am Herzen, weil ich diese ganze Erfahrung damit verbinde. Zudem beschreibt der Song ein Gefühl, welches ich oft nach einem Auftritt verspüre und – wie vorhin erwähnt – ich nicht mit Worten beschreiben kann.

Kannst du es trotzdem probieren?

Wenn ich auf der Bühne stehe und auftrete, bin ich völlig im Weltall – es fühlt sich an, als ob ich in einer anderen Welt bin. Man ist auch wie mit dem Publikum auf eine nicht greifbare Art verbunden. Wenn ich dann jeweils von der Bühne komme, bin ich leicht desorientiert und muss sozusagen in die Realität zurückfinden. Das ist dann eben solch ein Gefühl, welches schwer zu beschreiben ist und bei welchem ich auch fand, dass ich darüber einen Song schreiben muss.

«Der einzige Weg, wie ich bestimmte Gefühle zum Ausdruck bringen kann, ist, darüber einen Song zu schreiben»
Aaron

Hattest du Idole in der Kindheit?

Ich weiss noch, als ich zum ersten Mal das Lied «My Hometown» von Bruce Springsteen gehört habe. In dem Lied erzählte er von seiner Kindheit und als ich den Text so etwa im Alter von 10 Jahren gelesen habe, habe ich mir gedacht, eigentlich könnte auch ich das geschrieben haben – also, eigentlich könnte ich auch selbst meine eigenen Songs schreiben. Somit war Bruce Springsteen definitiv ein Idol in meiner Kindheit. Später kam dann auch Pop dazu, also Sängerinnen wie Lana del Rey oder Lorde.

Hast du eine bestimmte Traumbühne?

Wenn man den Wettbewerb gewinnt, kommt man ja im Fernsehen auf 3 Plus. Dieser Auftritt wird im Hallenstadion gedreht und das wäre für mich schon ein ziemlicher Traum, der in Erfüllung geht. Das ist auch ein Traum, dem eigentlich nur noch wenig im Weg steht. Natürlich auch immer ein Traum von mir ist es, in Amerika oder England einmal auf der Bühne stehen zu dürfen, bei zum Beispiel einem Festival.

Woher hast du deine Fanbase generiert?

Hauptsächlich von Auftritten. Nach einem Auftritt habe ich immer noch mit den Zuschauern geredet und von da sind dann meine Follower-Zahlen auf Instagram und Facebook gestiegen.

Hast du noch eine Message für deine Fans?

Ich hoffe natürlich, dass meine Fans fleissig für mich voten – man kann jeden Tag eine neue Stimme vergeben. Perfekt wäre es natürlich, wenn sich die Leute in ihren Terminkalendern jeden Tag einen Alarm setzten mit «Vote for Aaron».

Wer Aaron unterstützen will, kann unter folgendem Link für ihn voten: www.mycokemusic.ch

Linda Barberi, Linth24