Ludwig Brühwiler tat das, was schon lange angezeigt war. Er zahlte der Stadt das Geld für die Neupflanzung seiner Hecke zurück. Die Stadt teilt mit: «Der Stadtrat hat an seiner Sitzung vom 8. Februar davon Kenntnis genommen, dass der Grundeigentümer der Liegenschaft an der Mövenstrasse 11 die Kosten für die Neuanpflanzung einer Hecke in der Höhe von 11‘564 Franken zurückerstattet hat. Die Geschäftsprüfungskommission Rapperswil-Jona hatte zuvor festgehalten, dass die Kostenübernahme als nicht schlüssig begründet und als unverhältnismässig hoch bezeichnet werden müsse. Mit der Rückzahlung konnte die kritisierte Kostenübernahme für die Hecke durch die Stadt im Sinne des Untersuchungsergebnisses der GPK bereinigt werden.»
Hecke: Endlich Geld zurück

Kommentar
Brühwiler tat das einzig Richtige
Der «Gang nach Canossa» war für Liegenschaftseigentümer Ludwig Brühwiler mit Sicherheit nicht leicht. Mit Beharrlichkeit und einer gehörigen Portion Kühnheit hatte er sich seine private Hecke von der Stadt bezahlen lassen. Man kann ihm das anlasten. Aber warum sollte er es nicht versuchen? Schlimm ist das eigentlich nicht. Und er hat jetzt das einzig Richtige getan: Er hat sich der Sache mit der Rückzahlung der Hecken-Aufwendungen entledigt. Hut ab!
Der Fehler liegt bei der Stadt
Genaugenommen lag der Fehler auch nicht bei Brühwiler, sondern bei der Stadtverwaltung. Dass diese das schräge Geschäft mitmachte, ist die wirklich bedenkliche Seite dieser Sache. Und dass das alles erst noch hinter dem Rücken des Ex-Bauchefs und im vollen Wissen von Stadtpräsident Martin Stöckling geschah, ist bedenklich. Ebenso, dass Stöckling und sein Stadtrat dann nach den ersten Linth24-Berichten noch Kund taten, mit der Hecke sei alles «korrekt» abgelaufen. Und leider hat sich auch der neue Bauchef, Christian Leutenegger, in dieser Sache wenig rühmlich in Szene gesetzt, indem er ausführte, es «dürfte juristisch schwierig» werden, das Geld für die Gratis-Hecke «zurückzuholen».
Wo sind hier Einsicht und Moral? Ich werde mich am kommenden Sonntag in einer grundlegenden Betrachtung zur moralischen Schlagseite dieser Stadtregierung äussern.