Die Regierung sowie Fachleute haben am Dienstagnachmittag an einer Medienorientierung die aktuelle Lage diskutiert, die Umsetzung der Härtefallregelung kommuniziert und Fragen beantwortet.
Skigebiete und Restaurants zu?
Werden Restaurants geschlossen? Könnte möglich sein. Und: Kein Skifahren über die Festtage? Bruno Damann zweifelt an einer Öffnung: «Die epidemiologische Lage lässt eine Öffnung der Skigebiete nicht zu», sagt er. Dafür müssten sich Fallzahlen und R-Wert massiv verändern – und das sei momentan eher nicht der Fall.
Zu den betroffenen Skigebieten, welche voraussichtlich ab 22. Dezember schließen müssten, würden unter anderem Flumserberg, Pizol oder das Toggenburg gehören.
Das Wichtigste in Kürze
- Bruno Damann: «Die Situation ist besorgniserregend. Wir sind der Meinung, dass die aktuellen Massnahmen nicht reichen werden.» Am Samstag trifft sich die Regierung für eine aussordentliche Sitzung. «Es ist mit strengeren Massnahmen zu rechnen.» Sollte der Bundesrat am Freitag keine weiteren Massnahmen ergreifen, wird dies der Kanton tun. Man sei aber gegen einen strengen Lockdown, bei dem alle Geschäfte schliessen müssten: Es gebe keine Hinweise, dass es dort zu vielen Ansteckungen kommt.
- Kantonsärztin Danuta Zemp: Die Anzahl der Fälle habe sich auf einem sehr hohen Niveau eingependelt. Der R-Wert liegt im Kanton St.Gallen bei 1,14. Seit Beginn der Pandemie sind 360 Menschen an Covid-19 gestorben.Vor allem Personen über 80 seien betroffen.
- Feiertage: «Es gibt aktuell viele Ideen, wie man trotz der Massnahmen zusammen sein kann», so die Kantonsärztin. Sie mahnt zur Vorsicht und bittet die Bevölkerung nicht den Notdienst zu nutzen, um einen Schnelltest vor dem Weihnachtsfest zu machen. Der Notfalldienst sei für schwer Erkrankte.
- «Versuchen Sie bitte nicht die Lücken in der Regelung zu finden, sondern befolgen Sie die Massnahmen, so dass wir die Pandemie bekämpfen können», sagt Zemp.
- Härtefallregelung: Beat Tinner und Marc Mächler stellen die Härtefallregelung vor. Insgesamt stehen im Kanton St.Gallen vorerst 22,6 Millionen Franken für Härtefallmassnahmen zur Verfügung. Die Mittel werden je zur Hälfte durch den Bund und durch den Kanton bereitgestellt. Um sicherzustellen, dass die Finanzhilfen die angestrebte Wirkung entfalten, schränkt die Regierung den Kreis der Bezügerinnen und Bezüger auf folgende Branchen ein: Gastronomie, Hotellerie, Reisen und Tourismus, Märkte und Messen, Freizeit und Veranstaltungen, Tierparks. Mehr dazu hier.
- Skigebiete: Damann fände es gut, wenn das Skifahren in der ganzen Schweiz über die Feiertage untersagt wird. Dies, um Spitäler nicht noch mehr zu belasten.
- Restaurants: Auf die Frage, ob Restaurants geschlossen werden sollen, sagt Bruno Damann: «Wir werden uns darüber am Samstag beraten. Es kann aber sein, dass die Restaurants ganz schliessen müssen.»
- Schulen: Die Primarschulen möchte man nach wie vor nicht schliessen. Ob die Sekstufe 2 vielleicht Fernunterrricht nach den Ferien hat, wird derzeit diskutiert.
Anwesende bei der Medienorientierung
- Regierungspräsident Bruno Damann, Vorsteher des Gesundheitsdepartementes
- Regierungsrat Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes
- Danuta Zemp, Kantonsärztin
- Marc Mächler, Vorsteher des Finanzdepartements