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Leserbrief
Kanton
19.11.2020

«KMU sind genauso betroffen wie Konzerne»

Joel Mäder, Präsident der Jungfreisinnigen St. Gallen, schreibt, wieso es ein Nein zur KVI brauche.
Joel Mäder, Präsident der Jungfreisinnigen St. Gallen, schreibt, wieso es ein Nein zur KVI brauche. Bild: Linth24
Joel Mäder, Präsident der JFSG, schreibt, dass die KVI beim entscheidenden Punkt, nämlich bei der Haftung, keinen Unterschied zwischen kleinen und grossen Unternehmen mache.

«Gut eine Woche vor der Abstimmung über die Unternehmens-Verantwortungs-Initiative streiten sich Befürworter und Gegner noch immer darüber, ob auch KMU von der Vorlage betroffen sind. Dabei ist der Initiativtext eindeutig: Die Initiative macht beim entscheidenden Punkt, nämlich bei der Haftung, keinen Unterschied zwischen kleinen und grossen Unternehmen.

Komplette Lieferkette kontrollieren

Tatsache ist zudem, dass heute längst nicht nur Grosskonzerne international tätig sind. Denken Sie zum Beispiel an die regionale Kaffeerösterei, die ihre Kaffeebohnen aus Brasilien oder aus Äthiopien bezieht. Oder an den Stoffhändler, der seine Ware aus Ländern rund um den Globus einkauft. Wenn die Initiative angenommen wird, müssten diese Unternehmen ihre komplette Lieferkette kontrollieren, ansonsten drohen endlose Klagen und Bussen.

Effektiver und durchdachter Gegenvorschlag

Der beispiellose Haftungsmechanismus ist das grösste Manko dieser Initiative. Da das grundsätzliche Anliegen mehr als berechtigt ist, bin ich froh, dass mit dem Gegenvorschlag eine sinnvolle, effektive und besser durchdachte Alternative vorliegt. Damit diese in Kraft tritt, braucht es am 29. November jedoch ein klares NEIN der Stimmbevölkerung. Nur so schützen wir unsere KMU und übernehmen trotzdem weltweit Verantwortung für Mensch und Umwelt.»

Joel Mäder aus Goldach, Präsident der Jungfreisinnigen St. Gallen