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25.12.2025
25.12.2025 07:09 Uhr

Juso stört sich an Salat-Name

Stösst der Juso und der SP Uster sauer auf: der Name des Cervelat-Salats der Bäckerei Steiner.
Stösst der Juso und der SP Uster sauer auf: der Name des Cervelat-Salats der Bäckerei Steiner. Bild: Beck Steiner
Die Juso Zürcher Oberland fordert die das traditionsreiche Zürcher Bäckerei-Unternehmen Steiner dazu auf, den Namen eines ihrer Salate zu ändern.

Der Cervelat-Salat mit Appenzeller-Käse und anderen Zutaten, welcher bei der Bäckerei Steiner «Zigeuner-Salat» genannt wird, stösst der Juso Zürcher Oberland sauer auf. Die Jungsozialisten fordern die Bäckerei aus Wetzikon auf, den Namen zu ändern.

Kein harmloses Wort

«Der Begriff ist seit Jahrhunderten eine Beleidigung für Sinti, Roma und Jenische und hat in keiner Theke etwas verloren», schreibt die Jungpartei in ihrer Mitteilung. Auf die gemeinsame Anfrage der Juso Zürcher Oberland mit der SP Uster habe die Bäckerei Steiner lediglich geantwortet, dass der Name Tradition sei.

Entmenschlichung?

Der Begriff sei früher benutzt worden, um bestimmte Bevölkerungsgruppen auszugrenzen, zu entmenschlichen und zu verfolgen. Es sei kein harmloses Wort aus alter Zeit, sondern stehe für Diskriminierung, Gewalt und Leid. Während des Nationalsozialismus sei dieser Begriff in Konzentrationslagern verwendet worden, womit er direkt an den Genozid an den europäischen Sinti, Roma und Jenischen erinnere (siehe Info-Box).

«Diskriminierende Begriffe»

«Wer solche Worte heute noch benutzt, trägt bewusst oder unbewusst dazu bei, dass diese Geschichte und die damit verbundene Diskriminierung reproduziert wird. Worte haben Macht. Wenn wir diskriminierende Begriffe unkritisch übernehmen, verfestigen wir Vorurteile», sagt Severin Gada, Co-Präsident der Juso Zürcher Oberland. «Sinti, Roma und Jenische sind Minderheiten, die auch in der Schweiz bis heute mit Ausgrenzung und Rassismus konfrontiert sind.»

Steiner will Änderung prüfen

Gemäss Nau.ch reagiert die Bäckerei auf die Forderung und zeigt sich gesprächsbereit. Man verstehe die Kritik am Begriff und nehme sie ernst. Die Bezeichnung ihres Produkts habe eine lange Tradition und sei nicht in abwertender Absicht gewählt worden.

Der Begriff sei in der Schweizer Lebensmittelbranche weit verbreitet und bislang habe man keine Rückmeldungen erhalten. Man wolle nun eine Namensänderung prüfen.

Zürioberland24/bt
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