Im letzten Juni hat der Kantonsrat einen Nothilfe-Beitrag im Umfang von 300'000 Franken an die Gemeinde Blatten beschlossen. Gleichzeitig wurde der Auftrag formuliert, weitergehende Hilfsmassnahmen vorzusehen – dabei wurde ein Richtwert von 1'070'000 Franken bestimmt (2 Franken je Einwohner des Kantons).
Die Regierung hat im direkten Austausch mit den Gemeindebehörden von Blatten und weiteren Kreisen in den letzten Wochen den Verwendungszweck der Gelder beschlossen. Mit 1 Million Franken soll der Hauptteil an ein von der Gemeinde initiiertes Wohnbauprojekt gehen.
Neue Wohnungen
Damit die dauerhafte Abwanderung der Familien wegen fehlendem Wohnraum verhindert werden kann, möchte die Gemeinde Blatten im Dorf Wiler ein Wohnbauförderprojekt für 20 Wohneinheiten realisieren und steht derzeit in Erwerbsverhandlungen für das Land. Die Kosten für das Wohnbauförderprojekt werden zwischen 8 und 10 Millionen. Franken geschätzt. Vorgesehen sind unterschiedlich grosse Wohnungen (zweieinhalb- bis fünfeinhalb Zimmer). Die Realisierung ist bereits im Jahr 2026 geplant.
Hilfe für die Landwirtschaft
Aus einem Kredit von 70'000 Franken sollen im Weiteren in den nächsten Jahren zum einen Vorhaben im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Nutzung bzw. Landschaft finanziert werden. Konkret muss in der Gemeinde Blatten nun das Entwicklungskonzept ländlicher Raum den veränderten Gegebenheiten angepasst werden. Es gilt, eine zukunftsfähige landwirtschaftliche Nutzung zu definieren und wieder aufzubauen, die den neuen räumlichen Rahmbedingungen sowie den Aspekten des Tourismus und des Natur- und Landschaftsschutzes Rechnung trägt. Der Kanton St.Gallen soll dabei vor allem Massnahmen in der Planung und weniger in der Umsetzung unterstützen. Darüber hinaus sollen aus diesem Kredit landwirtschaftliche Naturalspenden finanziert werden, die St.Galler Bauern initiiert haben.
St.Galler Kantonsrat entscheidet in Wintersession
Mit Beiträgen an ein Wohnbauprojekt und an Strukturverbesserungen im Bereich Landwirtschaft können aus Sicht der Regierung wichtige Grundlagen für das Weiterbestehen und die positive Entwicklung der Region geschaffen werden. Der Kantonsrat wird über diese Beiträge an der Wintersession im Dezember befinden.