Am Samstagabend kurz vor Mitternacht wurde der Stadtpolizei St.Gallen gemeldet, dass sich eine Personengruppe Zugang zur Kirche St.Leonhard verschaffe.
Die teils maskierten Personen sollen mit einem Lieferwagen vorgefahren, ein Türschloss aufgebrochen und sich so Zutritt zur Kirche verschafft haben.
Um die Kirche St.Leonhard versammelten sich in der Folge laufend mehr Personen, die sich mit den Kirchenbesetzern solidarisierten.
Es kursierten auch Social-Media-Aufrufe, vor Ort zu erscheinen und sich mit den Besetzern zu solidarisieren.
Schliesslich befanden sich um die Kirche St.Leonhard rund 50 Personen und es kam zu Provokationen gegenüber den Einsatzkräften der Polizei.
Nach Rücksprache mit dem Eigentümer der Liegenschaft beantragte dieser die Räumung der Kirche.
Die Stadtpolizei St.Gallen verhandelte daraufhin mehrere Stunden mit der Besetzergruppe und erreichte schliesslich, dass diese die widerrechtlich besetzte Kirche kurz nach 6 Uhr verliess und sich einer Personenkontrolle unterziehen liess.
Der Eigentümer der Kirche stellte zuvor in Aussicht, auf eine Anzeige zu verzichten, sofern kein Sachschaden entstanden sei respektive der bereits bekannte Sachschaden durch die Verursacher übernommen wird.
Dabei handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um ein aufgebrochenes Schloss, als sich die Personengruppe Zutritt zur Kirche verschaffte.
Da die Besetzung ein Antragsdelikt darstellt, sind ohne Anzeige durch die Eigentümerschaft keine weiteren polizeilichen Massnahmen vorgesehen.
Kirchenbesetzungen wurden in der Vergangenheit von Aktivistengruppen als Protestform genutzt, um auf die Rechte von Sans-Papiers aufmerksam zu machen.