Am Ende war die Situation am ESAF in Mollis eidgenössisch-speziell. Armon Orlik wurde vom Einteilungsgericht die Schlussgangteilnahme zwar verwehrt, dennoch kämpfte der Wahl-Joner um den Königstitel.
«Vorschlussgang» gegen Reichmuth
Mit zehn Punkten gegen Pirmin Reichmuth war ihm der erste Platz vorzeitig auf sicher – und bei einem gestellten Schlussgang zwischen Werner Schlegel und Samuel Giger sogar die Krone.
Bärenkräfte
Und Orlik bewies Bärenkräfte. Im achten Kampf in zwei Tagen zeigte er das Spektakulärste zuletzt. Er dominierte den zurücktretenden Reichmuth vor 56'500 Zuschauern nach allen Regeln der Schwingkünste, hob ihn zwei Minuten vor Ende hoch – und knallte ihn platt ins Sägemehl: 10,00 Punkte.
Schlegel und Giger ohne Risikobereitschaft
Damit waren Schlegel und Giger im Schlussgang gefordert. Und die beiden lieferten sich im auf 16 Minuten angesetzten Kampf ein äusserst intensives Duell.
Doch letztlich fehlte ihnen die ganz grosse Risikobereitschaft – und wohl auch die Kraft. Schlegel war nach 14 Minuten nahe am Sieg, aber Giger verteidigte sich geschickt. Und so endete der Kampf ohne Sieger – oder besser gesagt: mit einem lachenden Dritten.
Erster Ostschweizer König seit 18 Jahren
Armon Orlik, der bereits 2016 in Estavayer-le-Lac im Schlussgang gestanden hatte (aber gegen Matthias Glarner unterlag), heisst der erste Ostschweizer Schwingerkönig seit 18 Jahren. Der Titel ist hochverdient.