Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Schweiz
24.08.2025

Tierseuche «Lumpy Skin»

Auch Schweizer Kühe sind von LSD (Lumpy Skin Disease) bedroht.
Auch Schweizer Kühe sind von LSD (Lumpy Skin Disease) bedroht. Bild: Unsplash: Claudio Schwarz
Den Schweizer Rindern droht eine Krankheit, die in Frankreich bereits 1'000 Tieren das Leben gekostet hat.

In Frankreich und Italien breitet sich derzeit die Hautknotenkrankheit, auch Lumpy-Skin-Krankheit genannt, aus. Betroffen sind vor allem Rinderbestände. Bereits mussten 1'000 Tiere in Frankreich notgeschlachtet werden.

An der Grenze zur Schweiz sind bereits mehrere Fälle bekannt geworden. In der Westschweiz wurden daraufhin Überwachungszonen eingerichtet. Erkrankt ein Tier innerhalb einer Herde, muss der gesamte Bestand gekeult werden. Dies könnte für Landwirtschaftsbetriebe und die Lebensmittelindustrie erhebliche wirtschaftliche Folgen haben, da die Versorgungssicherheit mit Rindfleisch beeinträchtigt und ein Anstieg der Fleischpreise erwartet werden könnte.

Impfungen in Genf, Waadt und Wallis

Überwachungszonen bestehen derzeit in den Kantonen Genf, Waadt und Wallis. Sie umfassen jeweils einen Radius von 50 Kilometern um die betroffenen Seuchenherde. In diesen Gebieten ist die Impfung von Rindern verpflichtend. Insgesamt wurden in der Schweiz bereits mehr als 3000 Tiere geimpft: 260 im Kanton Waadt, über 2000 im Wallis und mehr als 1000 in Genf. Der Kanton Freiburg ist bislang nicht betroffen.

Als Vorsichtsmaßnahme hat der Schweizerische Eringerviehzuchtverband zudem die traditionellen Kuhringkämpfe an der «Foire du Valais» in Martigny abgesagt.

Krankheitsbild eines mit Lumpy Skin Disease (LSD) infizierten Rinds. Bild: Iowa State University

Lumpy-Skin-Krankheit (Dermatitis nodularis)

 

Die Lumpy-Skin-Krankheit ist eine durch Viren verursachte Erkrankung, die hauptsächlich Rinder betrifft. Die Übertragung erfolgt direkt oder indirekt – insbesondere durch stechende Insekten wie Mücken.

Zwischen der Ansteckung und dem Auftreten erster Symptome vergehen in der Regel ein bis vier Wochen. Typisch sind Fieberschübe bis zu 41 Grad, gefolgt von der Bildung schmerzhafter, fester Hautknoten von 0,5 bis fünf Zentimetern Durchmesser. Diese können lokal – etwa an Kopf, Hals, Beinen oder Euter – oder flächendeckend über den Körper verteilt auftreten.

 

Ungefährlich für Menschen

Im weiteren Verlauf bilden sich an Haut und Schleimhäuten virushaltige Krusten. Zusätzliche Symptome umfassen Atemprobleme, vermehrten Speichel- und Tränenfluss, Apathie, Fressunlust und Gewichtsverlust. Bei tragenden Kühen kann es zu Fehlgeburten kommen.

Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich, so das Bundesamt für Gesundheit auf seiner Webseite. Sie ist weder übertragbar noch stellt der Verzehr von Produkten infizierter Tiere ein Risiko für die Gesundheit dar.

Marcel Furrer, Toggenburg24